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Tag gegen den Lärm Tag gegen den Lärm: Fiese Geräusche die wir kaum ertragen

Von Roland Beck 28.04.2015, 12:59
Unerträglich: die quietschende Kreide auf der Tafel.
Unerträglich: die quietschende Kreide auf der Tafel. dpa Lizenz

Lärm macht selten Spaß. Nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Akustik (DEGA) stellt er „eines der gravierendsten Umweltprobleme unserer Zeit dar“. Als stärkste Belästigung werde Verkehrslärm empfunden, gefolgt von Fluglärm, wie die DEGA vor dem Internationalen Tag gegen Lärm am 29. April mitteilt. Auch diese Geräusche sind einfach unerträglich:

„Quiiiiiietsch“: Kreide trifft auf Tafel

Generationen von Schülern mussten dieses Horror-Geräusch schon ertragen: Quietschende Kreide auf der Schultafel. Wenn dann auch noch die Fingernägel versehentlich - oder gar absichtlich! - zum Einsatz kommen, hilft nur noch Ohren zuhalten. Mindestens genauso schlimm: wenn Messer oder Gabel auf Glas oder Keramik kratzen. Auf diese Weise entstehen hohe Töne von bis zu 5000 Hertz. Das menschliche Gehirn verbindet damit ein Alarmsignal: Ähnliche Töne werden auch beim Kreischen in Gefahrensituationen erzeugt.

„Piep, piep, piep“: Ein Lastwagen im Rückwärtsgang

Eine enge Straße, ein großer Lastwagen und der Rückwärtsgang: Das sind die Zutaten für das durchdringende und scheinbar nie enden wollende „piep, piep, piep“. Wer da noch ruhig bleibt, hat Nerven wie Drahtseile. Das Piep-Signal vom Lkw soll beim Rückwärtsfahren Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern verhindern. Der Nutzen ist umstritten: So können Kinder und Ältere das Signal oft nicht richtig deuten. Die Wirkung auf ruheliebende Menschen ist dagegen sehr eindeutig: einfach nervig!

„Bzzzz“: Summende Mücken

Forscher sind vom Summen fasziniert, die meisten von uns könnten dagegen auf dieses Naturphänomen getrost verzichten. Wenn Mücken im nächtlichen Schlafzimmer zum Angriff übergehen, entsteht das fiese Summen durch ein komplexes Zusammenspiel von winzigen Muskeln und schnellem Flügelschlag. Ausschalten lässt es sich nur durch einen gezielten Schlag mit der Fliegenklatsche. Die Suche nach den kleinen Biestern endet allerdings fast immer ergebnislos.

„Guten Aaaaaaa“: Eine Rückkopplung

Test 1,2, quiiiiiietsch. Die Gäste im Saal halten sich die Ohren zu und verziehen die Gesichter. Die Rückkopplung eines Mikrofons kann die beste Konzertlaune in Millisekunden zunichtemachen. Schuld an dem fiesen Geräusch ist ein akustischer Teufelskreis: Der Schall aus dem Lautsprecher kommt übers Mikrofon wieder in die Verstärkeranlage und erneut aus dem Lautsprecher. Das Signal schaukelt sich immer weiter hoch. Das Ergebnis ist ein schmerzender Pfeifton.

Nächste Seite: Auch die Wissenschaft hat sich mit Geräuschen beschäftigt und mit einer Umfrage unter Internetnutzern das schlimmste ermittelt.

Das wissenschaftlich schlimmste Geräusch

Der Akustik-Professor Trevor Cox von der britischen Universität Salford fragte Internet-Nutzer nach dem für sie schlimmsten Geräusch. Eine Million Antworten bekam er zurück. Auf Platz 1: Das Geräusch, wenn sich ein Mensch übergeben muss. Hartgesottene können sich die widerlichen Geräusche der Studie im Netz anhören.

Wenn Geräusche Angst machen

Für Menschen mit einer Phonophobie kann grundsätzlich jedes Geräusch zur Qual werden - selbst wenn es gar nicht laut ist. Meistens entsteht eine Phonophobie, wenn ein Geräusch mit einer unangenehmen Erfahrung in Verbindung gebracht wird. Aber auch Stress kann zu einer Phonophobie führen. So stellten Wissenschaftler beispielsweise bei Kindergärtnerinnen fest, dass sie nach einem langen Arbeitstag am Abend ängstlich oder gestresst auf Kinderstimmen reagieren können. (dpa)

Bzzzzzzz ...Summende Mücken können aggressiv machen.
Bzzzzzzz ...Summende Mücken können aggressiv machen.
dpa Lizenz
„Guten Aaaaaaaaaaaaaaa“ - eine Rückkopplung ist kaum auszuhalten.
„Guten Aaaaaaaaaaaaaaa“ - eine Rückkopplung ist kaum auszuhalten.
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