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Stiftung Warentest Stiftung Warentest: Chlorat Nickel Keime - jeder dritte Sojadrink ist "mangelhaft"

25.07.2018, 09:21
Sojadrinks sind die Nummer eins der Milchalternativen und gelten als gesund. Doch jeder dritte Sojadrink im Test ist mangelhalft. Das liegt an Nickel, Chlorat und einem Keim. 
Sojadrinks sind die Nummer eins der Milchalternativen und gelten als gesund. Doch jeder dritte Sojadrink im Test ist mangelhalft. Das liegt an Nickel, Chlorat und einem Keim.  picture alliance / dpa

Berlin - Schadstoffe und ein Keim kratzen am Image von Sojadrinks: Die Stiftung Warentest hat jetzt 15 solche Drinks untersucht und 5 davon mit „mangelhaft“ bewertet. In dem pflanzlichen Milchersatz fanden die Tester unter anderem erhöhte Werte an Chlorat und Nickel in mehreren Produkten sowie in einem Drink einen Keim, berichtet die Stiftung in ihrer Zeitschrift „test“ (Ausgabe 8/2018).

Getestet wurden Sojadrinks Natur mit und ohne Kalziumzusatz

Doch es gibt auch positive Beispiele: Immerhin 7 Produkte wurden mit „gut“ bewertet, 3 mit „befriedigend“. Getestet wurden Drinks der Geschmacksrichtung Natur mit und ohne Kalziumzusatz.

Testsieger wurde der „Bio Soja Drink“ von Berief für 1,29 Euro pro Liter. Er wird ohne Kalziumzusatz angeboten, so wie der ebenfalls mit „gut“ beurteilte Drink „Provamel Soya“ (1,99 Euro). Der Hersteller Alpro überzeugte die Tester auch mit guten kalziumangereicherten Produkten, darunter „Alpro Soya Light“ (1,89 Euro). Den günstigsten „guten“ Sojadrink bietet der Discounter Lidl (0,95 Euro) an.

Chlorat, Nickel und der Keim Cellulosimicrobium cellulans in gestesten Getränken gefunden

Im „Bio Soja Drink Calcium“ von dm wurde der Keim Cellulosimicrobium cellulans gefunden. Er gilt als sehr stoffwechselaktiv und kann Nährstoffe zu neuen Verbindungen umbauen – Menschen mit sensiblem Darm kann das zu schaffen machen. Die gute Nachricht für Verbraucher: Der Hersteller nahm die Charge noch während der Testphase im April aus dem Verkauf.

In der „Drinho Soya Bean Milk“ fanden die Tester Chlorat in gesundheitlich bedenklicher Menge. Und sechs der getesteten Getränke waren stark bis sehr stark mit Nickel belastet. Alle tragen ein Biosiegel. Drei wiesen hohe Gehalte nach, wie sie, nach eigener Aussage, den Lebensmitteltestern bisher nicht begegnet sind. Die Gefahr: Hoher Nickelverzehr schadet der Fortpflanzungsfähigkeit, wie Versuche mit Mäusen gezeigt haben. Die höchsten Nickelgehalte fanden sich in den Bio-Drinks von Aldi Süd, Edeka und Natumi. 

Grundsätzlich liefern Sojagetränke aber viel Eiweiß

Wer keine Kuhmilch mag oder verträgt, ist den Testern zufolge mit Sojagetränken grundsätzlich gut beraten: Ein Glas liefert so viel Eiweiß wie Vollmilch. Getränke auf Basis von Getreide oder Nüssen schaffen das nicht. Aufpassen sollten allerdings Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion, einem Jodmangel oder östrogensensitivem Brustkrebs. Denn Soja enthält hormonell wirksame Pflanzenöstrogene, und bei Brustkrebs kann nicht ausgeschlossen werden, dass dadurch das Tumorwachstum begünstigt wird. (dpa/tmn)