Solarium oder Kosmetik? Solarium oder Kosmetik?: Zucker bräunt die Haut
Halle/MZ. - Nicole R., Nebra: Damit mein Gesicht frisch aussieht, verwende ich im Winter Selbstbräuner. Kann das der Haut schaden?
Antwort: Nein, denn der bräunende Wirkstoff darin ist ein unschädliches Zuckermolekül, das auch im Körper vorkommt und nur die oberste Hautschicht anfärbt. Deshalb baut sich die Bräune innerhalb weniger Tage auch wieder ab. Da jedoch manche Selbstbräuner die Haut austrocknen, sind Produkte, die zusätzlich pflegende Wirkstoffe enthalten, sinnvoll.
Waltraud H., Quedlinburg: Macht Selbstbräuner Falten?
Antwort: Nein. Selbstbräuner beschleunigen den Prozess der Hautalterung nicht.
Elke L., Halle: Wenn ich vor einem Regal mit Selbstbräunern stehe, weiß ich nicht, für welches Produkt ich mich entscheiden soll. Haben Sie einen Tipp?
Antwort: Sie sollten schauen, für welchen Hauttyp das Produkt offeriert wird - für den helleren oder den dunkleren, sollten auf die Feuchtigkeitspflege achten und darauf, dass sich der Bräuner leicht auftragen lässt. Dabei können Sie sich von dem leiten lassen, was Sie selbst bevorzugen: ob Sie lieber ein Spray, eine Lotion oder ein Selbstbräuner-Tuch nehmen.
Ute B., Bitterfeld: Ich fahre zum Ski-Urlaub in die Berge. Stimmt es, dass Schnee die Sonnenstrahlen verstärkt? Brauche ich einen besonderen Schutz? Ich bin blond und habe eine helle Haut.
Antwort: Eine Sonnenschutzcreme ist für Sie unbedingt erforderlich. Je höher ein Gebiet gelegen ist, desto stärker ist die Sonneneinstrahlung. Man geht davon aus, dass die Strahlenintensität der Sonne pro 1 000 Höhenmeter zehn bis 15 Prozent höher ist als in der Ebene. Dazu kommt, dass der Schnee das UV-Licht noch einmal reflektiert und Ihre Haut sonnenentwöhnt ist. Ihrem Hauttyp entsprechend sollten Sie die Creme mit einem Lichtschutzfaktor 25 bis 30 wählen. Wichtig ist, dass das Sonnenschutz-Produkt eine gute UVA / UVB-Balance aufweist.
Ralf B., Halle: Was genau ist eigentlich der Unterschied zwischen UVA- und UVB-Strahlen?
Antwort: Diese beiden Strahlungsarten der Sonne haben unterschiedliche Auswirkungen. UVB-Strahlen verursachen Sonnenbrand. Die längerwelligen UVA-Strahlen dringen tiefer in die Hautzellen vor. Dort schädigen sie die Zellvitalität, beschleunigen den Alterungsprozess und fördern die Faltenbildung. Wissenschaftliche Studien haben außerdem gezeigt, dass UVA-Strahlen die Entstehung von Hautkrebs begünstigen. Daher ist es wichtig, bei der Wahl eines Sonnenschutzproduktes auf einen optimal ausbalancierten UV-Schutz zu achten.
Birgit D., Merseburg: Wenn ich im Spanienurlaub zum ersten Mal in die Sonne gehe, bekomme ich zunächst lauter rote Flecken. Wie kann ich das vermeiden?
Antwort: Es könnte sein, dass Sie eine Sonnenallergie haben. Das sollten Sie von einem Hautarzt abklären lassen. Ansonsten gibt es gute Erfahrungen bei der Sonnenallergie-Prophylaxe mit emulgator- und parfümfreien Sonnenschutzgels aus der Apotheke.
Katrin B., Sangerhausen: Die Sonneneinstrahlung ist bei uns im Sommer ja ziemlich intensiv geworden. Muss man sich bei Bewölkung trotzdem cremen?
Antwort: Eine Sonnenschutzcreme ist empfehlenswert, da die UV-Strahlung auch durch Wolken dringt. Bei bewölktem Himmel wird zwar ein Drittel der Sonneneinstrahlung herausgefiltert, der andere Teil "landet" jedoch auf der Haut.
Monika K., Quedlinburg: Ich habe noch eine Sonnenschutzcreme vom vergangenen Jahr. Kann ich sie in diesem Sommerurlaub noch verwenden? Wie ist das mit älteren Selbstbräunern?
Antwort: Die Haltbarkeit der Sonnenschutzcreme verrät ein kleines Logo in Form eines geöffneten Cremetiegels auf der Rückseite der Tube. Darin steht eine Zahl. Sie gibt Auskunft über die Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen. Steht hier beispielsweise eine 18, ist ein wirksamer Sonnenschutz für 18 Monate nach dem Öffnen gegeben. Bei den Selbstbräunern findet sich auf der Packungsrückseite ein Mindesthaltbarkeitsdatum mit Monats- und Jahreszahlangabe. In der Regel sind Selbstbräuner ungeöffnet 30 Monate haltbar.
Bärbel H., Eisleben: Welchen Sonnenschutz würden Sie mir für Gartenarbeiten von Mai bis September empfehlen?
Antwort: Sonnenschutzcremes sind mit unterschiedlichen Lichtschutzfaktoren (LSF) ausgestattet. Welchen LSF Sie brauchen, hängt von Ihrem Hauttyp ab. Menschen mit hellerer Haut benötigen einen Lichtschutzfaktor 30, bei dunklerer Haut reicht der LSF 20. Kinder müssen speziell geschützt werden. Aber auch hier gilt: Bei der Wahl Ihrer Sonnenschutzcreme sollte auf der Tube eine UVA / UVB-Balance ausgewiesen sein. Im Internet können Sie zum Beispiel unter www.haut.de (siehe Link) Ihren Hauttyp und den dafür notwendigen Lichtschutzfaktor bestimmen. Aber auch Hautärzte und Apotheker geben Auskunft.
Verena S., Bitterfeld: Im Winter gehe ich gern ins Solarium. Ist das wirklich so schädlich?
Antwort: Für die Haut ist der Besuch im Solarium absolut ungesund. Solarien arbeiten in erster Linie mit UVA-Strahlen. Diese Strahlungsart dringt tief in die Haut ein und kann dort langfristige Schäden und sogar Zellmutationen hervorrufen. Wir raten daher davon ab, sich aus kosmetischen Gründen oder zur vermeintlichen Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens unter die Röhren zu legen.
Die Fragen und Antworten
notierten Manuela Bank
und Dorothea Reinert.