Langzeitstudie zeigt Sex: Frauen sind heute selbstbewusster im Bett

Welche Faktoren machen für Frauen ein erfülltes Sex-Leben aus? Gehören erotische Rollenspiele dazu? Ein Dildo, oder reicht ein treuer Partner? Experten der forensischen Psychiatrie des Uniklinikums Hamburg-Eppendorf wollten es genau wissen.
Für ihre Langzeitstudie „Studentische Sexualität im Wandel“ haben die Forscher seit den 1960er Jahren junge Frauen befragt. Ihr Fazit präsentiert der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe: Junge Frauen von heute gehen mit ihrem Liebesleben viel selbstbewusster um als noch vor 20 Jahren.
Pornos mit dem Partner gucken – warum nicht!
Rund 2.100 deutsche Studentinnen gaben den Forschern bereitwillig Auskunft über ihre sexuellen Gewohnheiten, Fantasien und Wünsche. So gaben 44 Prozent der Befragten an, dass sie sich gerne Pornos mit ihrem Partner anschauen. Im Jahr 1996 waren es hingegen nur 29 Prozent. Auch an Sex-Spielzeugen finden die jungen Frauen offenbar mehr Gefallen als früher: 38 Prozent der Studien-Teilnehmerinnen benutzen einen Dildo oder einen Vibrator. Vor 20 Jahren waren es nur elf Prozent.
Ebenfalls interessant: Etwa 36 Prozent der Befragten haben eine Schwäche für Fesselspiele. 1969 waren es gerade mal halb so viele. Auch gegenüber Rollenspielen ist die Frau von heute aufgeschlossener: 20 Prozent mögen Sex als Rollenspiel – vor 20 Jahren waren es nur elf Prozent.
Treue ist ein absolutes Muss
Doch bei aller Experimentier-Freude: Fremdgehen ist für den Großteil der Befragten ein absolutes Tabu. 85 Prozent der Teilnehmerinnen gaben an, dass Treue das Wichtigste in einer Beziehung ist. Noch in den 80er Jahren nahmen es die Befragten nicht so genau. Damals gaben rund 36 Prozent an, ihren Partner schon mal betrogen zu haben. Aktuell berichteten nur noch acht Prozent davon, schon untreu gewesen zu sein.
Doch wenn es darum geht, den eigenen Körper zu erforschen, sind junge Frauen offenbar noch immer scheu. Laut „Spiegel“ gaben nur 43 Prozent der 16 bis 19-jährigen Mädchen zu, sich schon einmal selbst befriedigt zu haben. Zum Vergleich: Bei Jungen gleichen Alters liegt der Anteil bei 97 Prozent.
