Schweinegrippe-Impfung meist nur einmal nötig
Berlin/dpa. - Für die meisten Menschen genügt eine einfache Impfdosis gegen die Schweinegrippe. Das geht aus den vorläufigen Empfehlungen hervor, die im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts vom Montag (12. Oktober) veröffentlicht wurden.
Es werden drei Gruppen unterteilt:
- Kinder von 6 Monaten bis 9 Jahren erhalten zwei halbe Erwachsenendosen im Mindestabstand von drei Wochen
- Menschen von 10 bis 60 Jahren bekommen eine Erwachsenendosis
- Erwachsene über 60 Jahre benötigen zwei Erwachsenendosen im Mindestabstand von drei Wochen
Die Impfungen werden voraussichtlich am 26. Oktober oder wenige Tage später beginnen und zwar in folgender Reihenfolge: Medizinisches Personal, chronisch Kranke und Schwangere ab dem vierten Monat. In weiteren Impfwellen können auch Mitbewohner der ersten Gruppen und danach alle übrigen Menschen zum Zuge kommen. Die Impfung ist freiwillig. Schwangere sollten jedoch sobald möglich mit Impfstoffen ohne Verstärkersubstanz geimpft werden.
Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) gibt es noch keine Studien darüber, ob man die Impfungen gegen die saisonale Grippe und die Schweinegrippe besser zusammen oder hintereinander erhalten soll. Grundsätzlich könnten die Impfungen gleichzeitig erfolgen, sagte PEI-Sprecherin Susanne Stöcker. «Am besten eine rechts und eine links.» Nachteil: Wenn es eine Nebenwirkung gebe, wisse man nicht, von welcher Impfung sie komme. Es sei zu raten, sich jetzt gegen die saisonale Grippe impfen zu lassen, da der Impfstoff schon verfügbar sei. «Man weiß ja nicht, wann man eine Schweinegrippe-Impfung bekommt.»
Stöcker verteidigte die Verstärkerstoffe im bestellten Schweinegrippeimpfstoff. «Grundsätzlich ist die Verträglichkeit gleichwertig, und der Stoff erfüllt alle EU-Kriterien.» Auch die Quecksilberverbindung zur Konservierung der Impfstoffe stelle keine Gefahr da. Das verwendete Thiomersal enthalte kein Quecksilber wie im Fieberthermometer, sondern eine organische Quecksilberverbindung. Die Menge sei wesentlich kleiner als die, die eine Schwangere pro Woche aufnehmen dürfe.
Robert Koch-Institut: www.rki.de
Paul-Ehrlich-Institut: www.pei.de