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Schluss mit Gratistest Corona-Bürgertest kostet ab jetzt drei Euro - Wer weiterhin kostenlos getestet wird

Gerade eben aus der Corona-Krise raus, steigen die Preise für Lebensmittel und Energie. Der Corona-Bürgertest soll zusätzlich nicht mehr kostenlos sein - viele finden das unangemessen.

Von dpa Aktualisiert: 30.06.2022, 11:54
„Kostenloser Bürgertest“ steht an einem Schnelltestzentrum für Corona-Tests in Leipzig. Am Donnerstag (30.06.2022) tritt eine neue Verordnung zu den bisher kostenlosen Bürgertests in Kraft.
„Kostenloser Bürgertest“ steht an einem Schnelltestzentrum für Corona-Tests in Leipzig. Am Donnerstag (30.06.2022) tritt eine neue Verordnung zu den bisher kostenlosen Bürgertests in Kraft. Foto: dpa/schmidt

Berlin - Wer sich in Teststationen oder Apotheken auf Corona testen lassen will, muss von Donnerstag an drei Euro zuzahlen. Die neue Verordnung der Bundesregierung macht Schluss mit dem Gratis-Bürgertest.

Doch keine Regel ohne Ausnahme: Weiterhin kostenlos testen lassen dürfen sich unter anderem Risikogruppen, Haushaltsangehörige von Infizierten, Bewohner und Besucher von Pflegeheimen oder Genesene, die einen Negativnachweis brauchen. Für kleine Kinder bis fünf Jahren ist er generell weiter frei, weil sie noch nicht geimpft werden können.

Ein paar Euro zahlen aber sollen die Menschen, die den Test etwa vor einem Treffen mit vielen Menschen machen. Dabei ist es egal, ob das eine Geburtstagsparty, eine Familienfeier oder ein Besuch im Theater ist. Auch wer etwa die Großeltern in deren Wohnung besucht und zur Sicherheit noch einen Test machen will: auch der kostet.

Umfrage zum kostenlosen Bürgertest: Gespaltenes Echo

Der Bund rechnet mit Minderausgaben von 2,3 Milliarden Euro bis Jahresende. Wird diese Rechnung aufgehen? Mediziner warnen, die neue Praxis öffne Manipulation Tür und Tor.

Die Einführung einer Kostenbeteiligung von drei Euro für Corona-Bürgertests trifft bei den Menschen in Deutschland zudem auf ein gespaltenes Echo. 47 Prozent der Deutschen finden den Preis von drei Euro mit Ausnahme bestimmter Personengruppen für angemessen, 43 Prozent hingegen nicht, wie eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab. 10 Prozent machen keine Angabe.

Schnelltests auf Staats- und damit Steuerzahlerkosten an Teststationen oder in Apotheken soll es ab Donnerstag nur noch für bestimmte Risikogruppen geben. Andere müssen drei Euro zuzahlen. Darauf hatten sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) in der vergangenen Woche geeinigt. Lauterbach hatte die Entscheidung einerseits mit den hohen Kosten für den Bund begründet, zugleich aber erklärt, die Tests sollten effektiver eingesetzt werden.