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Raucherentwöhnung: Kostenübernahme steigert Erfolg

11.06.2008, 15:02

Mannheim/dpa. - Bei der Entwöhnung von Rauchern steigt die Erfolgsquote stark an, wenn die Patienten Nikotinersatzstoffe oder Medikamente kostenlos erhalten. Das geht aus einer beim Deutschen Suchtkongress in Mannheim vorgestellten Untersuchung in 82 Arztpraxen hervor.

Danach ließen von den rauchenden Patienten, die lediglich zum Thema Entwöhnung beraten wurden, nach einem Jahr nur drei Prozent die Finger vom Glimmstängel. In den Praxen, in denen die Kosten für eine medizinische Unterstützung bei der Entwöhnung erstattet wurden, gaben hingegen 12 bis 15 Prozent der Raucher ihr Laster auf.

Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG Sucht) Karl Mann sagte, die Studie von Wissenschaftlern des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) liefere eine wissenschaftliche Basis für die Forderung, dass «die Raucherentwöhnung als Krankheit anerkannt werden und in den Katalog der Leistungen der Krankenkassen aufgenommen werden muss». Bislang tragen die Kassen die Kosten für Medikamente zur Raucherentwöhnung nicht. Dabei geht es beispielsweise um Nikotinersatztherapien, etwa mit Hilfe von Pflastern.

Der für die Studie zuständige Wissenschaftler Hermann Brenner sagte, den Patienten sei angeboten worden, Kosten bis 130 Euro zu erstatten, was den Kosten für eine Dauertherapie entspreche. Die meisten seien jedoch mit Medikamenten in einer Größenordnung von 70 bis 80 Euro ausgekommen. Brenner gab allerdings zu bedenken: «Der Wille, aufzuhören, muss natürlich da sein.»

Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG Sucht): www.dg-sucht.de

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ): www.dkfz.de