Rauchen: Erst aufgeben und dann abnehmen
Köln/dpa. - Mit dem Rauchen aufhören und gleichzeitig nicht dicker werden: Das fällt vielen Menschen schwer. Womöglich ist es sinnvoller, sich nicht beiden Herausforderungen auf einmal zu stellen, sondern erst das Rauchen aufzugeben und dabei eine gewisse Gewichtszunahme in Kauf zu nehmen.
Mit dem Abnehmen könne dann später begonnen werden, rät das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln. Gewöhnlich nehmen Ex-Raucher zunächst zu, weil sie zum Beispiel häufiger zu Knabbereien greifen und weil sich ihr Stoffwechsel verändert.
Eine Nikotinersatztherapie könne zwar zumindest etwas dazu beitragen, nicht zuzunehmen. Auch mehr Bewegung zeitgleich zur Rauchentwöhnung scheine zu helfen. Allerdings sei noch nicht ausreichend erforscht, ob Sport und welche Diätform auf Dauer tatsächlich helfen, das Körpergewicht unter Kontrolle zu halten. Das erläutert das IQWiG auf seinem Portal «Gesundheitsinformation.de».
Das Institut beruft sich auf das internationale Wissenschaftler-Netzwerk Cochrane Collaboration. Dieses hatte 60 Rauchstopp-Studien mit insgesamt mehr als 28 000 Teilnehmern systematisch ausgewertet. Dabei ergab sich auch, dass eine reine Beratung zur Gewichtskontrolle dazu führt, dass aufhörwillige Raucher mit größerer Wahrscheinlichkeit weiter rauchen oder wieder anfangen.
IQWig-Zusammenfassung: dpaq.de/IQWig
Cochrane-Zusammenfassung: dpaq.de/Cochrane