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Lachen als Medizin von Clown «Knuddel»

Von Katrin Zeiß 04.05.2009, 10:14

Weimar/dpa. - «Knuddel» trägt eine fuchsrote Wuschelperücke, Pluderhosen, eine lustige Knollennase und hat eine ganz besondere Medizin zu bieten: Humor. «Knuddel» alias Dorothea Kromphardt besucht regelmäßig die Universitätskinderklinik Jena.

Die 39-Jährige aus Weimar ist einer von deutschlandweit schätzungsweise 200 Klinik-Clowns. Mit ihren Späßen, Spielen und Liedern sind sie nicht nur auf den Kinderstationen der Krankenhäuser in Deutschland gern gesehen. Zunehmend arbeiten sie auch in Seniorenheimen.

Die Idee der Klinik-Clowns stammt aus den USA. 1993 griff sie auf Westdeutschland über. In Ostdeutschland gibt es sie meist in den Universitätskliniken, wie in Leipzig oder Dresden. Krankenhäuser kleinerer Städte stünden den Clowns teils noch ablehnend gegenüber, berichtet Dorothea Kromphardt. Sechs bis acht Stunden wöchentlich verbringt sie bei den oftmals an Krebs oder Mukoviszidose erkrankten Kinder im Klinikum Jena. Dazu kommen Hausbesuche in den Familien schwerstkranker Kinder: Sterbebegleitung ist die vielleicht anspruchsvollste Aufgabe für einen Klinikclown.

Finanziert werden die Clowns durch Spenden. «Es ist aber nicht so, dass wir mit dem Hut bei den Patienten rumgehen», erklärt Fey, der als «Dr. Schlau-Schlau» mit seinen «Clown Doktoren» regelmäßig im Universitätsklinikum Frankfurt am Main die Kinder zum Lachen bringt. Meist brächten Elternvereine und andere private Sponsoren das Geld auf. Die Wirtschaftskrise habe die Spendenfreudigkeit bislang nicht beeinträchtigt. «Die Klinikclowns haben ein gutes Image, das hilft.»

Schwieriger sei es allerdings, Spendengelder für die Arbeit von Clowns in Seniorenheimen zu bekommen, berichtet der 52-Jährige. «Da gibt es ganz offensichtlich eine Hemmschwelle, mit Alt- und Hilfloswerden wollen die meisten Leute nichts zu tun haben.» Fey bedauert dies. «Vereinsamte alte Menschen auf ihrer letzten Lebensstation brauchen die Clowns eigentlich mehr als kranke Kinder.»

Etwa ein Drittel der von den Clowns geleisteten Humor-Therapie entfalle inzwischen auf Altenheime, schätzt Fey. Als Clown besucht er häufig demenzkranke alte Menschen. Mit der Arbeit mit kranken Kindern lasse sich dies nicht vergleichen, berichtet er. «Mit Späßen, über die Kinder lachen würden, kommt man bei Demenzkranken nicht weit.»

Clowns in Kliniken und Seniorenheimen: www.bububue.de