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Schutz gegen Mücken Kriebelmücke: Der Biss der Kriebelmücken hinterlässt Juckreiz und blaue Flecken

Mückenstiche jucken und sind vor allem nervig. Der Biss von Kriebelmücken hinterlässt mit seinem säbelzahnartiges Mundwerkzeug obendrein oftmals sogar kleine juckende Wunden. Wie gefährlich das ist und wie man sich schützen kann.

Aktualisiert: 19.07.2023, 09:30
Im Sommer gibt es kein Entkommen, doch auch schon im Frühjahr ist die Kriebelmücke aktiv.
Im Sommer gibt es kein Entkommen, doch auch schon im Frühjahr ist die Kriebelmücke aktiv. Foto: imago images/blickwinkel

Köln - Normale Stechmücken sind schon fies – der Biss einer Kriebelmücke juckt noch einmal deutlich mehr. Teilweise hinterlassen die Tierchen sogar einen Bluterguss. Im Sommer haben sie Hochsaison, doch schon im Frühjahr werden sie aktiv: Die  wichtigsten Antworten auf Fragen zur Kriebelmücke im Überblick:

Was ist die Kriebelmücke, und wo kommt sie vor?

„Kriebelmücken sind ziemlich kleine Biester“, erklärt Prof. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin. Sie treten in Schwärmen auf und sind überall auf der Welt zu finden. Besonders häufig kommen sie jedoch in der Nähe von Flüssen vor. Zu ihren beliebtesten Opfern zählt Weidevieh – aber auch Menschen fallen den Insekten immer wieder zum Opfer.

Sind Kriebelmücken gefährlich?

„In den meisten Gebieten sind sie harmlos“, beruhigt Jelinek. Auch bei uns in Deutschland übertragen sie keine Krankheiten. In afrikanischen Ländern können sie hingegen die Flussblindheit übertragen. 

Wie sieht ein Biss der Kriebelmücke aus?

Die Kriebelmücke hat eine sehr unangenehme Eigenschaft, denn sie gehört zu den sogenannten „Pool Feeder“. Normale Stechmücken haben einen Rüssel und stechen damit in die Haut. Eine Kriebelmücke verfügt aber über ein säbelzahnartiges Mundwerkzeug. Damit öffnet es die Haut, bis ein kleiner Pool aus Lymphflüssigkeit entsteht. Den saugt sie dann auf. „Dabei injiziert sie verschiedene Substanzen. Das juckt furchtbar.“ Häufig gibt es auch einen kleinen Bluterguss, manchmal schwillt die Bissstelle auch größer an. „Es kann auch eine allergische Reaktion geben“, so der Experte.

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Wie behandelt man die Wunden?

Sobald man den Stich bemerkt, sollte man ihn mit Cortisoncreme behandeln. Falls man viele Stiche hat, hilft womöglich auch ein Antihistaminikum. „Wenn es eine offene Stelle ist, müsste man es desinfizieren.“ Gut tut es außerdem, den Biss zu kühlen. „Viel mehr kann man nicht tun.“ Dass es zu einer bakteriellen Infektion kommt, ist eher selten.

Wie schützt man sich?

Die fiese Art zu beißen hat auch einen Vorteil für den Menschen: „Die Mücken können nicht durch Kleidung durchstechen“, sagt Jelinek. Das ist ein Unterschied zu den Stechmücken mit Rüssel. Wer sich draußen in Regionen mit vielen Kriebelmücken aufhält – besonders zur Morgen- und Abenddämmerung, aber auch sonst während des Tages – bedeckt daher am besten möglichst viel Haut.

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Außerdem helfen Abwehrmittel: Produkte mit den Wirkstoffen DEET oder Icaridin sind wirksamer als Mittel mit ätherischen Ölen wie Zitrus oder Eukalyptus, sagt Prof. Thomas Löscher, Direktor der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin am Klinikum der Universität München.

Sie wehren Mücken durch ihren Duft ab. Einen guten Schutz bieten Mittel, die etwa 30 Prozent DEET enthalten. Sie halten vier bis fünf Stunden, danach sollte man sie erneuern. Im Haus braucht man eigentlich keinen besonderen Schutz: Die Kriebelmücke geht normalerweise nicht in Wohnungen, sagt Jelinek. (dpa)