Kranke Haustiere Kranke Haustiere: Milben sorgen für Juckreiz
Halle/MZ. - Petra S., Zeitz: Unsere Katze hatte einen Schnupfen. Kann es sein, dass sich mein Mann bei der Katze angesteckt hat?
Antwort:Nein, ein Virusschnupfen der Katze ist in der Regel für den Menschen nicht ansteckend.
Bernd P., Naumburg: Wie erkenne ich Milben beim Hund?
Antwort: Derzeit treten die so genannten Herbstgrasmilben auf - leuchtend orangefarbene Tierchen, die an Pfote und Schwanz sitzen und starken Juckreiz ausüben. Diese Milben sind mit dem bloßen Auge erkennbar. Dagegen hilft Waschen der betroffenen Stellen. Kühlende Sprays und Salben lindern den Reiz. Andere Milben sind mit bloßem Auge nicht erkennbar. Der Tierarzt kann über eine Blutuntersuchung oder Hautgeschabsel die Milben nachweisen, was im Einzelfall aber nicht einfach ist.
Bettina K., Eisleben: Der Schnabel unseres Wellensittichs wächst so schnell, dass wir ihn immer wieder verschneiden müssen. Wissen Sie ein Mittel dagegen?
Antwort: Gegen das übermäßige Schnabelwachstum hilft nichts. Sie müssen den zu langen Schnabel immer wieder kürzen. Günstig ist es, wenn Sie etwas zum Knabbern, etwa einen Kalkstein, in den Käfig hängen, damit der Vogel den Schnabel selbst etwas stutzt.
Karin T., Rieder: Mein Wellensittich hatte jetzt etwas Blut unter dem Bauch. Ist das ein schlechtes Zeichen? Sonst geht es ihm gut.
Antwort: Der Bluttropfen kann von einem Federkiel stammen, den sich der Vogel herausgezogen hat. Er kann auch auf eine Krallenverletzung zurückzuführen sein. Sollte das eine einmalige Sache gewesen sein, brauchen Sie nichts zu unternehmen. Ansonsten sollten Sie den Tierarzt aufsuchen.
Herbert K., Weißenfels: Unser Collie, sechs Jahre alt, hatte den kleinen Zeh gebrochen und humpelt nach zwei Monaten noch immer. Muss ich mir Sorgen machen?
Antwort: Bei einer Zehfraktur tritt in der Regel noch sechs bis zehn Wochen danach eine Lahmheit auf. Ihr Collie sollte sich nicht überanstrengen, denn jede Erschütterung stört die Wundheilung. Ruhe ist angebracht. Sollte das Lahmen nicht aufhören, müsste noch einmal geröntgt werden.
Cornelia P., Aschersleben: Ich habe Kanarienvögel in einer Außenvoliere. Ich frage mich, warum immer wieder einige von ihnen nach Luft schnappen und dann auch sterben. Was kann das sein?
Antwort: Das können Luftröhrenwürmer sein, die über den Kot von Wildvögeln übertragen werden. Ihre Kanarienvögel müssen alle entwurmt werden, sonst wird es immer wieder passieren, dass durch die Würmer in der Luftröhre Atemnot und Tod eintritt.
Uwe S., Blankenburg: Unser Meerschweinchen ist ganz nackt am Hinterteil. Die Haut ist stellenweise etwas aufgerissen, sonst ist alles normal.
Antwort: Das klingt nach einem Milbenbefall. Das ist sogar recht häufig und sollte von einem Tierarzt behandelt werden.
Nicole K., Quedlinburg: Unsere vier Jahre alte Katze leidet seit einem Jahr trotz Behandlung unter einer Zahnfleischentzündung. Wissen Sie Rat?
Antwort: Dieses Problem ist bei vielen Katzen chronisch. Nicht immer lässt sich eine Ursache dafür finden. Eine Möglichkeit: Die Zahnfleischentzündung kann die Folge einer chronischen Virusinfektion sein. Daher sollte festgestellt werden, ob Ihre Katze einen Immunschwächevirus in sich trägt. Gegen den Virus selbst hilft nichts. Die Symptome lassen sich durch Salben, Pasten oder auch durch den Einsatz von Kortison lindern. Eine andere Möglichkeit wäre das Ziehen der Zähne. Danach kann die Zahnfleischentzündung abheilen. Allerdings ist der Erfolg unterschiedlich. Bei vielen Katzen hilft das, bei einigen nicht.
Hanne K., Helbra: Unsere 17 Jahre alte Hündin hat seit drei Wochen seltsame Anfälle. Sie schüttelt den Kopf und zuckt am ganzen Körper. Einmal war es so schlimm, dass sie umgefallen ist, sich erbrochen hat, Urin und Kot abgesetzt hat. Es wurde nichts diagnostiziert.
Antwort: Was Sie beschreiben, klingt nach einer Form von Epilepsie. Dies kann mit Medikamenten behandelt werden. Ihre Hündin kann den Lebensabend wahrscheinlich anfallsfrei verleben.
Gerlinde H., Gerbstedt: Ich habe zwei zwei Jahre alte Katzen, die sehr unterschiedlich sind. Die eine frisst sehr viel, mehr als die andere. Sie ist dennoch sehr dünn, trinkt aber normal. Ich mache mir Sorgen.
Antwort: Es könnte sein, dass Sie nur sehr unterschiedliche Katzen haben. Die viel fressende, dünne Katze könnte einfach ein guter Futterverwerter sein. Ansonsten könnten verschiedene Ursachen für das Verhalten in Frage kommen - beispielsweise eine Schilddrüsen-Überfunktion oder eine eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion. Diabetes lässt sich ausschließen, da häufiges Trinken ein Anzeichen wäre. Hier wäre eine Diagnose durch den Tierarzt sinnvoll.
Ruth B., Saalkreis: Unsere zwölf Jahre alte Berner Sennenhündin hinkt ab und zu. Ich reibe sie daher mit Franzbranntwein ein. Was halten Sie davon?
Antwort: Franzbranntwein an sich schadet nicht. Da Ihr Hund über ein sehr dichtes und dickes Fell verfügt, ist es allerdings sehr fraglich, ob das Einreiben nützt und Sie nicht eher den Franzbranntwein im Fell verreiben, statt ihn auf die Haut zu bringen. Höchstwahrscheinlich ist das Hinken Ihres Hundes auf eine altersbedingte Veränderung der Gelenke zurückzuführen. Hier können Physiotherapie (Massage) und Wärme (Heizkissen, Rotlicht) als unterstützende Maßnahme helfen. Auch Schwimmen wäre gut. Der Tierarzt kann auch eine medikamentöse Behandlung empfehlen.
Gerda W., Sangerhausen: Mein Wellensittich hat seit einem halben Jahr dünnen Stuhl. Was hilft?
Antwort: Nach Ihrer Schilderung könnte es sich um Durchfall handeln. Dagegen hilft als altes Hausmittel das Anbieten von Tee, angereichert mit Zwieback oder Biskuit. Aber auch Ergänzungsfuttermittel, die der Tierarzt verschreibt, können in den Tee gegeben werden. Sie sind günstig für das Federkleid. Sollten Sie mit den Hausmitteln nicht weiter kommen, müssten Sie den Vogel dem Tierarzt vorstellen und eine Stuhlprobe mitbringen.
Jörg H., Dessau: Bei meinem Collie hängt im Mundwinkel eine schwarze Kuller. Was ist das?
Antwort: Es könnte sich um ein Lefzen-Ekzem handeln, aber auch eine Neubildung sein. Hier müsste gesehen werden, ob die Neubildung gut- oder bösartig ist.
Martin T., Eisleben: Meine 20 Jahre alte Katze hat abgenommen, frisst kaum mehr, macht überall hin, ihr Kot ist breiig. Was kann ich machen?
Antwort: Ihre Schilderung lässt auf Altersschwäche schließen, denn Ihre Katze ist ja bereits hochbetagt. Sie sollten ihr gut verdauliches Futter anbieten, das Ihre Katze gern frisst und Pulver oder Paste gegen den breiigen Kot verabreichen. Das verschreibt der Tierarzt. Die Gabe eines Energiepulvers wäre ebenfalls nicht schlecht. Ansonsten können bei alten Katzen als Ursache für die genannten Symptome eine eingeschränkte Nierenfunktion, schlechte Zähne und Darmträgheiten - der Kot kann nicht mehr gehalten werden - in Frage kommen. Das sollte aber der Tierarzt feststellen.
Die Fragen und Antworten
notierten Manuela Bank
und Dorothea Reinert