Kosmetik Kosmetik: Vorsicht bei Henna-Produkten

Berlin/dpa. - Henna ist ein beliebtes Färbemittel - nicht nur für die Haare, sondern immer mehr auch für die Haut. Urlauber schätzen die meist nur wenige Wochen haltende Körperbemalung als exotisches Souvenir, Tattoo-Fachleute preisen sie als sanfte Alternative. Der Hautschmuck kann jedoch schwere gesundheitliche Schäden verursachen, warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Berlin.
Gefährlich seien besonders die Stoffe, die dem natürlichen Henna-Pulver beigemischt werden. Als Farbverstärker dienten zum Beispiel Gummi aus alten Reifen und Schuhsohlen, Ruß von Öfen und Kochstellen oder das schwärzende Para-Phenylendiamin (PPD). PPD gehört dem BUND zufolge zu den aggressivsten Kontakt-Allergenen überhaupt. Auf der bemalten Haut können leicht Juckreiz, Schwellungen und Wunden entstehen, die manchmal bleibende Narben hinterlassen.
Etwa vier Prozent der Menschen, die über Henna-Produkte mit PPD in Berührung kommen, trügen lebenslange Allergien davon. Der BUND warnt deshalb vor Henna-Produkten, deren Inhaltsstoffe nicht ausreichend gekennzeichnet sind. Vor allem wenn das Henna sehr dunkel färbt, enthalte es wahrscheinlich künstliche Farbstoffe.
Reines Henna vom Färberstrauch galt nach Angaben des BUND bisher als unbedenklich, so lange es nur mit natürlichen Stoffen wie Wasser, Zitronensaft, Zucker oder Tee verarbeitet wurde. Neuere Studien wiesen jedoch darauf hin, dass auch der Farbstoff der Henna-Blätter der Gesundheit schaden kann. In Deutschland sei Henna ohnehin nur als Haarfärbemittel zugelassen. Wer jedes Risiko ausschließen möchte, sollte alle Henna-Produkte meiden, so die Umweltschützer.