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Integrierte Versorgung: AOK ist Vorreiter

29.08.2006, 09:44
Medizinische Versorgung «aus einer Hand» bringt vor allem dem Patienten Vorteile. (Foto: dpa)
Medizinische Versorgung «aus einer Hand» bringt vor allem dem Patienten Vorteile. (Foto: dpa) Hoffmann la Roche AG

Der Begriff „Integrierte Versorgung" steht für eine Vernetzung zwischen den einzelnen medizinischen Versorgungssektoren. Das bedeutet: Niedergelassene Haus- oder Fachärzte bieten gemeinsam mit stationären Einrichtungen eine medizinische Versorgung „aus einer Hand" an. Dabei spielen nicht nur niedergelassene Ärzte oder Krankenhäuser eine Rolle. Ambulante oder stationäre Rehabilitationsleistungen, Heil- oder Hilfsmittel, häusliche Krankenpflege und anderes mehr können im Versorgungsumfang berücksichtigt werden.

Bisher sind im deutschen Gesundheitswesen ambulante und stationäre Versorgung vollständig voneinander getrennt. Getrennt sind Zuständigkeiten, Verantwortung und auch die Bezahlung. Mit der Integrierten Versorgung kooperieren die Ärzte bei der Behandlung ihrer Patienten enger und teilen sich ein gemeinsames Budget. Die Zusammenarbeit und die gemeinsame Vergütung über eine Pauschale erhöhen die Qualität der medizinischen Versorgung und die Wirtschaftlichkeit. Lange Krankenhausaufenthalte und damit verbundene Zuzahlungen bleiben Patienten erspart, und eine Genesung im vertrauten Umfeld geht auch schneller vonstatten. Eine ambulante Operation in einer Praxisklinik kostet deutlich weniger als eine klassische Krankenhausbehandlung. Die Abrechnung der Krankenkasse wird erleichtert und transparenter, Bürokratie wird abgebaut.

Langfristig soll diese Integrierte Versorgung zu einem Rückgang der Inanspruchnahme von stationären Krankenhausleistungen in Sachsen-Anhalt und zu weiteren Qualitätsverbesserungen führen. Verträge zur Integrierten Versorgung umfassen sowohl den ambulanten als auch den stationären Bereich und binden diesen ein. Gerade die Verzahnung der unterschiedlichen Leistungsbereiche in der Integrierten Versorgungsform leistet einen Beitrag für mehr Effizienz im Gesundheitswesen.

Die Integrierte Versorgung wird aber nicht nur bei Augenoperationen angewandt. Es gibt Sie auch in anderen Versorgungsbereichen. Die AOK als Marktführer in der gesetzlichen Krankenversicherung ist besonders innovativ im neuen Bereich der Integrierten Versorgung. Die AOK Sachsen-Anhalt hat fünf Verträge mit stationsersetzenden Leistungserbringern abgeschlossen. Schon über 6500 AOK-Versicherte profitieren damit von besser koordinierten medizinischen Leistungen der Integrierten Versorgung.

Neben der Kooperation mit der Augenarzt Gemeinschaftspraxis Dr. Astrid Stein bestehen u.a. mit folgenden Einrichtungen Verträge zur Integrierten Versorgung:
- Medizinisches Versorgungszentrum Praxisklinik Herderstraße in Magdeburg,
- Praxisklinik Sudenburg in Magdeburg,
- Saale-Klinik Halle und
- Diakonissenkrankenhaus Dessau gGmbH.
Von den guten Erfahrungen ermutigt, will die AOK Sachsen-Anhalt weitere neue Versorgungsformen entwickeln und diese modellhaft erproben.

Ziel des Angebotes ist es in erster Linie, unter Anwendung aller medizinisch-technischen Möglichkeiten eine optimale medizinische Versorgung der Patienten zu erreichen und den Betroffenen, insbesondere Berufstätigen und Kindern, sowohl lange Liegezeiten als auch Krankenhaus-Zuzahlungen zu ersparen. Letztlich verhilft die Integrierte Versorgung zu mehr Lebensqualität für Patienten, die sich zu Hause besser erholen können.