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Immer mehr Fälle von Hautkrebs im Gesicht

19.05.2008, 08:44

Münster/dpa. - Auf einen dramatischen Anstieg von Hautkrebserkrankungen im Gesicht hat die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG) zum Abschluss ihrer Jahrestagung in Münster hingewiesen.

In den 1960er Jahren seien bundesweit noch sechs neue Fälle des sogenannten «schwarzen Hautkrebses» in Deutschland pro Jahr und 100 000 Einwohnern gezählt worden. Die Häufigkeit habe sich inzwischen verdoppelt, sagte Tagungspräsident Volker Schwipper. Grund sei vor allem ausgedehntes Sonnenbaden ohne ausreichenden Schutz.

Besonders hohe Neuerkrankungsraten seien in der Generation der heute 50- bis 70-Jährigen zu verzeichnen. «Das sind die Leute, die in den 1970er Jahren nach Italien zum Baden gefahren sind», sagte er. Vor allem der Nasenrücken und die Augenlider seien betroffen. Die Sterblichkeitsraten durch Hautkrebs seien gering. «Das ist nicht das große Thema», sagte Schwipper.

Allerdings sei die Operation von Hauttumoren im Gesicht ein oft entstellender Eingriff. Durch ausgefeilte Operations- und Transplantationstechniken seien große Fortschritte erzielt worden, sagte er. Besonders komplizierte Hautverpflanzungen und Hautverschiebungen am Augenlid hätten große Erleichterungen für die Patienten gebracht. «Das ist fast künstlerische Tätigkeit», sagte der Leiter einer Fachklinik in Münster über die Arbeit der Chirurgen.

Schwipper sagte, die handelsüblichen Sonnencremes böten in der Regel ausreichend Schutz vor der gefährlichen und krebserregenden UV-Strahlung. «Aber sie werden zu wenig angewendet», beklagte der Mediziner.