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anzeige IVP-projekt der IKK gesund plus: Immer im Blick - Das Patientenwohl

Rund 3.000 zufriedene Patienten und neue Netzwerkstrukturen sind sichtbare Erfolge

Aktualisiert: 21.10.2021, 09:46
Patientenkoordinatoren der IKK gesund plus stehen den Patienten auch für persönliche Gespräche zu Hause zur Verfügung.
Patientenkoordinatoren der IKK gesund plus stehen den Patienten auch für persönliche Gespräche zu Hause zur Verfügung. Foto: AdobeStock/WavebreakMediaMicro

Im Jahr 2017 wurde von der IKK gesund plus für ihre Versicherten in Sachsen-Anhalt das Projekt „IVP – Innovation, Versorgungspartner, Patient“ ins Leben gerufen. Ziel dieses Vorhabens ist es, die Versorgungssicherheit für Patienten zu verbessern und bislang vorhandene Defizite an den Schnittstellen der stationären, rehabilitativen und ambulanten Versorgung zu reduzieren. Das zeitlich befristete Pilotprojekt läuft nun zum Jahresende aus. Im Herbst 2021 ergibt sich damit die Gelegenheit für das IVP-Team der IKK gesund plus, Bilanz zu ziehen und Handlungsempfehlungen für die Zukunft zu formulieren:

In Deutschland existieren nach wie vor zahlreiche Probleme im Rahmen der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit. Die IKK gesund plus hat trotzdem die Herausforderung gesucht, das Thema Vernetzung modellhaft zu erproben. Es zeigte sich, dass alle Partner sehr schnell bereit waren, dass Projekt zu unterstützen. So gelang es, einen Vertrag gemäß § 140 a SGB V mit sektorenübergreifender Ausrichtung abzuschließen. Dieser breite Konsens aller an der Versorgung des Patienten Beteiligten ist einmalig. „IVP ist für Patienten und Ärzte ein Gewinn. Die medizinische Versorgung wird verbessert, vereinfacht und schnelle Therapieerfolge werden unterstützt“, stellt Angela Witthuhn, Projektleiterin von der IKK gesund plus, den Erfolg des Projektes hervor.

Verbesserungspotenziale

Aktuell konterkarieren viele Bestimmungen die Bemühungen, sektorenübergreifend eine patientenorientierte Versorgung anzubieten. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen greifen nicht ineinander und verhindern, praxisnahe Strukturen aufzubauen. Als große Herausforderung erwies sich das Einholen der Einwilligungen. Die Gründe dafür waren beispielsweise fehlende Kontaktdaten, die Kodierqualität der Krankenhäuser, kurze Verweildauern oder Bestellung eines Betreuers bei Schwerkranken. Im Ergebnis wurden nicht alle Versicherten mit hohem Steuerungspotenzial erreicht. Das Problem könnte im Zuge eines Gesetzgebungsverfahrens geändert werden.

Schwierigkeiten ergaben sich auch bei der Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern. Das Entlassmanagement ist trotz bundesweiter Regelungen in den Kliniken sehr unterschiedlich ausgeprägt. Standards, beispielsweise zur Übermittlung der erforderlichen Daten an die Krankenkassen, würden den Genehmigungsprozess beschleunigen. Auch die Zusammenarbeit mit den nachfolgenden Behandlern muss verbessert werden.

Darüber hinaus war die Umsetzung der vertraglichen Regelungen der standardisierten Kommunikation eine enorme Herausforderung für das IVP-Team. Viel Fingerspitzengefühl, Verständnis und persönliche Ansprachen waren erforderlich, um die Strukturen des Netzwerks IVP, bestehend aus Versorgungspartnern, Patienten, Angehörigen und IKK gesund plus, überzeugend darstellen zu können. In der Regel mussten mit einzelnen Partnern persönliche Gespräche geführt werden. Das war ein enormer Kraftakt, der sich jedoch gelohnt hat. Heute sind zum Beispiel 1047 Hausärzte im Rahmen des IVP-Netzes eingebunden

Positive Erfahrungen

Die sehr angenehme und zum Teil intensive Zusammenarbeit mit den Hausärzten ist besonders hervorzuheben. Die Ärzte setzten im Projektverlauf die neuen Strukturelemente immer häufiger ein. Mit dem „MediCheck Expert“ erhielt der Hausarzt einen vollständigen Überblick über die Versorgungsrealität nach der stationären Entlassung in die Häuslichkeit. Auch stand dem Hausarzt mit dem „strukturierten, präventiven Hausbesuch“ daheim oder in einer Pflegeeinrichtung ein weiteres neues Instrument zur Verbesserung der Versorgung zur Verfügung. Dabei erfolgte die Überprüfung gesundheitlicher und wohnsituationsbezogener Risikofaktoren. Grundlegende Hilfebedarfe sowie Arznei- und Hilfsmittelbedarf wurden ermittelt. Versorgungsrelevante Informationen wurden mit dem Patienten besprochen und an die IKK gesund plus über das neue Dokument „Empfehlung aus dem Hausbesuch“ zur weiteren Bearbeitung und Leistungsgewährung zurückgemeldet. Ein Paradebeispiel dafür, wie durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und IKK gesund plus die Versorgung des Patienten schnell und unbürokratisch verbessert werden kann.

Die Rehabilitationskliniken waren von Beginn an ein verlässlicher Partner. Die Standards der Zusammenarbeit wurden gemeinsam erarbeitet. So bildeten die Besuchsdienste in den Kliniken zur schnellen Klärung der Nachsorge einen entscheidenden und wichtigen Schwerpunkt des Projektes.

Auch der Einsatz einer SprachApp erwies sich als sinnvolle Ergänzung zur therapeutischen Behandlung. Mit Hilfe des Therapeuten stimmt der Patient die Lerninhalte ab und übt zu Hause eigenständig. Der Therapeut begleitet das Eigentraining und kann bei Bedarf die Lerninhalte anpassen. Ferner hat sich der Einsatz des Patientenkoordinators als zentraler Ansprechpartner und Kümmerer im Rahmen der Netzwerkarbeit bewährt.

Der patientenbezogene Begleitprozess erfolgte über die gesamte Behandlungsdauer anhand festgelegter Pfade entsprechend der Vereinbarung zwischen Versorgungspartnern und Krankenkassen. Über das Monitoring wurde regelmäßig die Versorgungssituation beim Patienten überprüft und Anpassungen entsprechend des Genesungszustandes vorgenommen.

Fazit

Im Rahmen des Projektes wurde deutlich, wie schwer es ist, die sektorenübergreifenden Hürden zu überwinden. Die seit Jahren existierenden Defizite an den Schnittstellen können nur durch gesetzliche Regelungen beseitigt werden. Das IVP-Team ist davon überzeugt, dass zukünftig nur durch eine Vernetzung eine wirtschaftliche und hochwertige medizinische Versorgung der Patienten möglich ist.   „IVP – Innovation, Versorgungspartner, Patient“ soll dazu ein Anfang sein.

Zitat:

„Der feste Ansprechpartner im IVP-Projekt ist wichtig. Dieser enge Kontakt hat enorm geholfen. Sie nehmen uns entscheidende Wege ab und klärten vieles. Wir erhielten Unterstützung mit der Pflegeberatung, aber auch die Hilfsmittelversorgung wurde gut koordiniert. Es ging alles immer sehr schnell, sodass wir keine unnötigen Wartezeiten hinnehmen mussten. Dieses Angebot ist für eine Optimierung der Versorgung für den Patienten sehr hilfreich.“

Eberhard Raabe, Patient

Info:

Kassenintern gehören dem Projektteam Patientenkoordinatoren, Case Manager, Netzwerkmanager, ein Pharmakologe, ein Pflegeberater, ein Projektkoordinator und ein Projektleiter an. Die Mitarbeiter des Projektteams sind strukturell klar von den regulären Unternehmensbereichen der IKK gesund plus getrennt und arbeiten eigenverantwortlich, aber in enger Zusammenarbeit mit den bestehenden kasseninternen Strukturen. Die Aufgaben im Rahmen des Netzes sind für alle Versorgungspartner und die IKK gesund plus im Vertrag gemäß § 140 a SBG V geregelt. Als Ansprechpartner stehen sogenannte Patientenkoordinatoren zur Verfügung:

Patientenkoordinatoren

Jana Keindorf
Tel.: 03 91 - 28 06 - 15 05
[email protected]

Jessica Stach-Prüfer
Tel.: 03 91 - 28 06 - 15 04
[email protected]