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Hintergrund Hintergrund: Klinik für Kinder oft ein Trauma

Von Carina Frey 07.05.2006, 20:28

Halle/MZ. - Und auch die Eltern kommen häufig schlecht mit der Situation zurecht, ergänzt Jochen Scheel, Vorsitzender der Gesellschaft für Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland mit Sitz in Siegen. Immer häufiger werden die kleinen Patienten deshalb ambulant operiert.

Vorgenommen wird der Eingriff im Krankenhaus oder bei niedergelassenen Kinderchirurgen. Mehr als 65 solcher Praxen gibt es deutschlandweit, sagt Regina Pankrath, Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der niedergelassenen Kinderchirurgen Deutschlands in Berlin. Der Kinderchirurgin zufolge sind ambulante Eingriffe weniger belastend, weil es nach wenigen Stunden zurück nach Hause geht.

Für bestimmte Operationen schreiben die gesetzlichen Krankenkassen sogar eine ambulante Behandlung vor. Dazu gehören beispielsweise die Entfernung der Rachenmandeln oder Nasenpolypen und die Operation von Hodenhochständen, Vorhautverengungen, Zysten oder Abszessen. "Die Kassen vergüten in diesen Fällen nur die Kosten für eine ambulante Operation", erklärt Michael Held vom AOK-Bundesverband in Bonn.

Welche Krankheiten ambulant behandelt werden können, weiß in der Regel der Kinderarzt. Er überweist das Kind an einen Kinderchirurgen. "Der überprüft noch einmal den Befund und bespricht mit den Eltern die anstehende Operation", erklärt Pankrath. Zum Operationstermin muss das Kind nüchtern kommen. Der Anästhesist untersucht den Patienten vor der Narkose noch einmal. In Praxen können die Eltern in der Regel bis kurz vor der Operation bei ihrem Kind bleiben.