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Heuschnupfen-Saison  Heuschnupfen-Saison : Wie sich Allergiker jetzt wehren können

Von Sophie Rohrmeier 22.03.2017, 12:34
Nasen triefen, Augen jucken: Am häufigsten leiden Allergiker unter einer Pollenallergie.
Nasen triefen, Augen jucken: Am häufigsten leiden Allergiker unter einer Pollenallergie. dpa Lizenz

Die Frühlingswärme bringt bald die Blüten – und damit auch Pollen. Haselnuss und Erle sind bereits in voller Blüte und machen Allergikern in Deutschland zunehmend zu schaffen. Die Haselnuss habe 2017 etwa zehn Tage später zu blühen begonnen als im langjährigen Durchschnitt, sagte Christina Endler vom Zentrum für Medizinisch-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes. „Der kalte Januar hat die Entwicklung ein bisschen nach hinten verschoben.“ 

Die Erle sorge dagegen derzeit für eine mittlere bis hohe Pollen-Belastung. Auf die beiden Birkengewächse reagierten viele Allergiker. Die Birke beginne voraussichtlich Ende März zu blühen. „Wenn die Birke zur Blüte bereit ist, dann explodiert sie“, so die Medizin-Meteorologin. Heuschnupfen-Geplagte müssen außerdem bald mit der Weide und dem Weidengewächs Pappel klar kommen, deren Blüte Mitte bis Ende März erwartet werde. 

Für Allergiker ist das eine Gefahr. Wer muss sich jetzt in den ersten Frühlingswochen schützen – und vor allem wie?

Frühzeitig Antihistaminika einnehmen

Jedem, der von seiner Allergie weiß, empfiehlt Ökotrophologin Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB), frühzeitig Medikamente einzunehmen, sogenannte Antihistaminika. Wer Heuschnupfen hat und sich nicht schützt, kann sogar Asthma bekommen. „Betroffene müssen nicht schon drei Wochen vor dem ersten Pollenflug Medikamente nehmen“, sagt Lämmel. Aber sie sollten damit beginnen, wenn sich der erste Pollenflug abzeichnet.

Medikamente gegen Nasen- und Augenbeschwerden

Über die Verbreitung der Pollen können sich Allergiker zum Beispiel unter www.pollentrend.de informieren. Zuerst wird es die Pollen-Allergiker treffen, die auf die Frühblüher reagieren – am frühesten blüht die Hasel, dann folgen Erle und Birke. Die Medikamente für Nasen- und Augenbeschwerden gibt es oft rezeptfrei in Tabletten-, Spray- oder Tropfenform. Andere, weiterentwickelte Wirkstoffe muss ein Arzt verschreiben.

Haare vor dem Zubettgehen waschen

Ganz zu entkommen ist den Pollen kaum. „Sich einen Schal vors Gesicht zu halten, reicht jedenfalls nicht“, sagt Lämmel. „Da gehen die Pollen natürlich durch.“ Dennoch gibt es ein paar einfache Regeln, die Allergikern helfen können. Sie sollten ihre Kleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen, die Haare vor dem Zubettgehen waschen und ihre Nase täglich spülen. Betroffene können Pollenschutzgitter vor den Fenstern anbringen und sollten die Pollenfilter im Auto regelmäßig wechseln. Wem es möglich ist, der kann während der Hauptpollensaison auch in pollenarme oder -freie Regionen verreisen.

16 Prozent leiden bundesweit unter Heuschnupfen

Dem DAAB zufolge haben bundesweit rund 16 Prozent der Bevölkerung Heuschnupfen. Wenn der Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Getreide und Kräutern die Schleimhäute von Betroffenen berührt, löst er allergische Reaktionen aus. Dazu zählen tränende und juckende Augen, Niesreiz, eine fließende oder verstopfte Nase, Atemnot bis hin zum Asthma bronchiale. Auch die Haut kann reagieren. Kopfschmerzen und Schlafstörungen können auftreten. Je mehr Pollen im Umfeld von Allergikern sind, desto stärker sind deren Beschwerden. (dpa/tmn)