Heimische Wellness-Oase Heimische Wellness-Oase: Badezusätze haben viele Effekte
München/Berlin/dpa. - «Ein heißes Bad wirkt entspannend und beugt Erkältungen vor», sagt Jürgen Kleinschmidt vom Institut für Gesundheits- und Rehabilitations-Wissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München. Mit Badezusätzen kann man diesen Effekt noch verstärken.
«Aus Pflanzen kann man verschiedene Zusatzstoffe gewinnen», erklärt Ursula Sellerberg aus Berlin. So gebe es neben ätherischen Ölen und pflanzlichen fetten Ölen auch andere Pflanzenextrakte wie Gerbstoffe. «Ätherische Öle riechen stark, deswegen reichen schon kleine Mengen aus», so die stellvertretende Sprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Das gelte auch für die Inhaltsstoffe aus Eukalyptus oder Fichtennadeln, die gegen Erkältungen helfen. «Andere ätherische Öle aus Heublumen oder Wachholderöl sind sogenannte Rheumabäder, sie können Muskelbeschwerden lindern.»
Die fettenden Öle sollen die Haut pflegen und fetten. «Dafür werden die Mittel wie Soja- oder Nachtkerzenöl mit Emulgatoren versetzt, damit sich die Wirkstoffe gut im Badewasser auflösen», erklärt Sellerberg. Bei Hautentzündungen oder Schweißfüßen könnten zudem Gerbstoff-Extrakte aus Eichenrinde oder Salbei helfen.
Gerade im Herbst nutzen viele Menschen ein heißes Bad auch gerne gegen eine Erkältung. «Da muss man aber aufpassen, denn ein heißes Bad zum falschen Zeitpunkt kann mehr schaden als nutzen», erklärt Physiologe Kleinschmidt. Am besten sei es, sich schon beim ersten Anzeichen wie Frösteln in die Badewanne zu legen. «Dann werden der Kreislauf und die Immunabwehr angeregt, so dass sich der Körper aus eigener Kraft helfen kann», sagt Kleinschmidt. «Ist die Erkältung aber schon mit Fieber vorangeschritten, kann ein heißes Bad sogar die Erreger fördern und den Körper schwächen.»
Neben den flüssigen Badezusätzen gibt es auch Salze, die ins Wasser gegeben werden können. «Sie verschaffen den Betroffenen Linderung bei Hauterkrankungen wie der Psoriasis», sagt der Biochemiker und Experte des Deutschen Wellness Verbandes, Hans-Ulrich Jabs aus Nottuln. Seit einiger Zeit gebe es außerdem entzündungshemmende, hornhautlösende und juckreizstillende Zusätze. Mit den Badezusätzen müssen einige Menschen aber vorsichtig sein. «Es kommt nicht selten vor, dass einige allergisch auf ätherische Öle reagieren», sagt Apothekerin Sellerberg. So könne beispielsweise Kamille im Wasser bei Korbblütler-Allergikern zu Hautausschlag führen.
Unabhängig vom Badezusatz muss man in jedem Fall auf die Badedauer sowie die Wassertemperatur achten. «Man sollte nicht unendlich lange baden», rät Sellerberg. So seien 10 bis 30 Minuten in der Wanne ausreichend, da sich in dieser Zeit die Wirkung der Zusätze am besten entfalten könne. Wer länger badet, entzieht seiner Haut möglicherweise zu viel Fett und trocknet sie so zu stark aus.