Hausstauballergiker sollten die Wohnräume gut lüften
Dreieich/Berlin/dpa. - Hausstauballergiker sollten auch im Winter darauf achten, dass der Schlafraum gut durchlüftet ist. Das rät Prof. Thomas Fuchs vom Vorstand des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA) im hessischen Dreieich.
Gerade in der kalten Jahreszeit böten die warmen beheizten Wohnungen den Hausstaubmilben ein ideales Ökoklima, erklärt der Mediziner. Eine geringere Raumtemperatur und niedrigere Luftfeuchtigkeit sorgten für weniger Milben in der Wohnung.
Damit ist es jedoch noch nicht getan: Zwar sterben durch die trockene Heizungsluft im Winter viele Milben ab. Das Leiden der Patienten verschlimmere sich dadurch aber zunächst, erklärt der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) in Mönchengladbach. Denn ausgelöst werde die Hausstauballergie durch Milbenkot, der in der trockenen Luft zerfällt und sich an den Hausstaub anlagert. Daneben setzten auch die toten Milbenkörper zusätzliche Allergene frei. In der Heizperiode werde dieser allergenhaltige Staub stark aufgewirbelt, was zu verstärkten Beschwerden führt.
Neben dem Lüften empfiehlt der DAAB, die Bettwäsche wöchentlich zu wechseln und sogenannte Encasings, allergendichte Matratzenüberzüge, zu verwenden. Waschbare Oberbetten sollten zudem regelmäßig bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Alternativ gebe es hierfür auch Zwischenbezüge.
Bei akuten Beschwerden wie Dauerschnupfen, Nies- und Juckreiz oder Augentränen greifen Hausstauballergiker gerne auf Allergiemittel wie Antihistaminika zurück. Diese versprechen meist eine schnelle Hilfe, viele sind nicht verschreibungspflichtig. «Trotzdem sollten die Medikamente nicht eigenmächtig und ohne ärztliche Anweisung genommen werden», warnt Fuchs. Vor der Behandlung einer Allergie stehe zudem immer erst ein Allergietest.
Antihistaminika machen jedoch nicht auf lange Sicht beschwerdefrei. Patienten sollten sie daher nur übergangsweise und bis zum Beginn einer Hyposensibilisierung nehmen. Bei der Hyposensibilisierung werden Allergiker gegen die Stoffe, die ihre Allergie auslösen, unempfindlich gemacht. Daher helfe diese spezifische Immuntherapie dem Patienten auch auf lange Sicht, erläutert Fuchs.
Informationen: Das kostenlose Faltblatt «Hausstaubmilbenallergie» kann angefordert werden beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB), Fliethstraße 114, 41061 Mönchengladbach, Telefon: 02161/81 49 40, E-Mail: [email protected].
Informationen über Allergien: www.daab.de