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Für das Wohl des Patienten Für das Wohl des Patienten: Gefäßzentrum im Klinikum Burgenlandkreis in Naumburg

07.09.2018, 09:07
Chefarzt Dr. Bernd Lobenstein (links) im Gespräch mit Facharzt Dr. Ingo Fiedler.
Chefarzt Dr. Bernd Lobenstein (links) im Gespräch mit Facharzt Dr. Ingo Fiedler. Biel

KLINIKUM BURGENLANDKREIS - Im Gefäßzentrum am Standort Naumburg arbeiten die verschiedensten Fachrichtungen zusammen. Es gibt kaum einen anderen medizinischen Bereich, der auf die Zusammenarbeit verschiedenster Fachrichtungen so angewiesen ist wie die Gefäßmedizin.
Besonderes Ergebnis dieser Kooperation ist das interdisziplinäre Gefäßzentrum des Klinikums Burgenlandkreis am Standort Naumburg unter Leitung des Gefäßchirurgen, Chefarzt Dr. Bernd Lobenstein. Es vereint neben der Gefäßchirurgie das Fachwissen aus den Bereichen Radiologie, Neurologie (Stroke Unit) und der Inneren Medizin Das interdisziplinäre Gefäßzentrum ist im Raum Sachsen-Anhalt- Süd als Kompetenzzentrum für Shuntchirurgie angesehen.

2004 zertifiziert

„Nach Dresden und Mühlhausen war Naumburg das dritte zertifizierte interdisziplinäre Gefäßzentrum, das auf dem Gebiet der neuen Bundesländer entstanden ist“, blickt Dr.med. Bernd Lobenstein zurück. 2004 erfolgte die Erstzertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG). In den Folgejahren wurde das Zentrum mehrfach rezertifiziert. Die nächste Prüfung wird vorbereitet. Jeder Gefäßpatient erfährt die Betreuung durch die verschiedenen Fachärzte des interdisziplinären Zentrums, ausgenommen sind Patienten mit Erkrankungen der Herzkranz-Gefäße oder jene, die bei einer eventuellen Operation auf eine Herz-Lungen-Maschine angewiesen sind. Diese Patienten werden durch die Mitarbeiter des Gefäßzentrums an entsprechende universitäre Einrichtungen weitergeleitet.
Bereits am ersten Tag nach der Aufnahme in der Klinik beginnt die besondere Betreuung, wird ein Therapieplan erstellt, der die Hinweise der einzelnen Fachärzte berücksichtigt und eine individuelle wie optimale Behandlung sicherstellt.

 

Viele Dialysepatienten

Darüber hinaus ermöglicht dieses Zusammenwirken einer Vielzahl von Dialysepatienten einen bedarfsadaptierten Zugang zur Hämodialyse. Dabei ist eine sehr gute Zusammenarbeit vor Ort eine der wichtigsten Grundlagen. Das interdisziplinäre Zusammenwirken mehrerer medizinischer Bereiche findet sich indes nicht nur im gefäßchirurgischen Zentrum statt. Sowohl in der Neurologie, speziell in der Stroke-Unit, wo Patienten mit Schlaganfällen intensiv behandelt werden, als auch in der Inneren Medizin arbeiten Ärzte verschiedener Fachrichtungen eng miteinander. Da im Gefäßteam alle Disziplinen präsent sind, die sich mit Gefäßerkrankungen befassen, ist gewährleistet, dass für jeden Patienten die für ihn bestmögliche Therapievariante (rein medikamentöse Therapie, Ballondehnung von Gefäßen, Operation) gewählt wird. Sowohl in Vorbereitung eines operativen Eingriffes als auch im Rahmen der anschließenden Nachbehandlung werden die Möglichkeiten der physiotherapeutischen Abteilung genutzt. Dabei orientieren sich alle zum Einsatz kommenden Diagnostik- und Behandlungskonzepte an den aktuellen Empfehlungen und Leitlinien der verantwortlichen Fachgesellschaften.
36 stationäre Betten stehen für die Patientenversorgung im Zentrum bereit. Um sowohl die Vor- als auch die Nachsorge zu sichern, findet dreimal in der Woche in der Klinik für Gefäßchirurgie eine gefäßchirurgische Sprechstunde statt, bei der Patienten mit Gefäßerkrankungen untersucht, behandelt sowie Krankheitsbilder besprochen werden. Dieses spezielle Angebot hat sowohl für die Patienten als auch für das Klinikum in Naumburg Vorteile. Im Rahmen dieser Ermächtigungssprechstunde werden Patienten mit Gefäßerkrankungen, bei denen derzeit keine stationäre Behandlung erforderlich ist, untersucht und behandelt.
Es werden die einzelnen Krankheitsbilder detailliert besprochen und die bestmöglichen Untersuchungs- und Behandlungsverfahren im Konsens mit dem Patienten ausgewählt. „Dank dieser Betreuung kennt man die Krankheit und die Behandlung des Patienten sehr genau, da dadurch alle Informationen in einer Hand sind. Außerdem gibt die Sprechstunde die Möglichkeit, den Patienten vor- und nachstationär umfassend zu betreuen“, erklärt der Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie. Mit dem höheren Alter der Patienten steigt auch die Zahl der Gefäßerkrankungen. Die meisten Patienten leiden dauerhaft darunter und benötigen deshalb eine fort- währende medizinische Betreuung, auch mit Blick auf weitere Erkrankungen wie Diabetes oder einem Nierenleiden. Allerdings bietet die moderne Medizin heute weit schonendere Behandlungsmethoden als früher. So ersetzt beispielsweise die Implantation von Stents nach vorheriger Aufdehnung eines verengten Gefäßes die wesentlich belastendere offene Operation.


Wundbehandlung

Weiterhin wird im Rahmen der integrierten Versorgung über das Gefäßzentrum eine geeignete Behandlung chronischer Wunden, beispielsweise bei Ulcus cruris, Druckgeschwüren oder diabetischen Fußsyndromen, eine ambulante Wundsprechstunde angeboten. Dabei wird für Patienten, die die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen, nach entsprechender Ursachendiagnostik ein umfassender Therapieplan für eine moderne Wundbehandlung erstellt, die dann unter häuslichen Bedingungen durch qualifizierte Partner im Sinne eines modernen Wundmanagements realisiert wird. Gegenwärtig kann die Wundsprechstunde leider nur von Patienten in Anspruch genommen werden, die bei der AOK Sachsen-Anhalt versichert sind. Aktuell wird geprüft, inwieweit auch die Versicherten anderer Krankenkassen in der Wundsprechstunde behandelt werden können.


Sorge um Nachbetreuung

Ein individuelles Entlassmanagement gewährleistet einen nahtlosen Übergang der Patienten von der stationären Behandlung in eine ambulante Nachbetreuung in Kooperation mit den Hausärzten, Fachärzten, Pflegediensten und Wundschwestern. Eine enge Zusammenarbeit mit Orthopädietechnikern und Orthopädieschuhmachern garantiert im Bedarfsfall eine zeitnahe Versorgung mit Orthesen, Prothesen oder orthopädischem Schuhwerk.


Sprechstunden zur ambulanten Behandlung

Für die gefäßchirurgische Sprechstunde wird derzeit eine Überweisung eines niedergelassenen Hautarztes, eines niedergelassenen Chirurgen, eines diabetologisch verantwortlichen Arztes oder eines Arztes, der Duplexuntersuchungen der Gefäße durchführt, benötigt. Patienten sollten zudem bereits vorhandene Befunde und eine Liste ihrer Medikamente mitbringen.

Die Sprechstunde findet an folgenden Tagen statt:

Anmeldung telefonisch unter den beiden Rufnummern:
03445/72 20 00 oder 03445/72 11 72


Die ambulante Wundsprechstunde für die Behandlung chronischer Wunden wird vom Leitenden Oberarzt Dr. med. Ingo Fiedler geleitet. Eine Terminvereinbarung ist telefonisch erforderlich.

Anmeldung unter der Rufnummer: 03445/72 11 03


Kontakt:

Klinik für Gefäßchirurgie
Humboldtstraße 31, 06618 Naumburg
Telefon: 03445/72 11 03 oder 72 11 18
››Weitere Informationen auf der Internetseite:
www.klinikum-burgenlandkreis.de