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Freude Freude: Lachen aktiviert im Gehirn positive Gefühle

Von NINA C. ZIMMERMANN 09.11.2008, 16:24

Halle/MZ. - "Die Skelettmuskulatur entspannt sich, insgesamt kommt es zu einer besseren Durchblutung der Muskulatur", sagt der Psychologe Michael Titze, Gründungsvorsitzender des Vereins HumorCare Deutschland in Tuttlingen (Baden-Württemberg) und Gelotologe - also Lachforscher.

Lachen helfe außerdem, Stresshormone ab- und Glückshormone aufzubauen. Es hilft zudem, die Stoffe im Blut zu vermehren, die der Immunabwehr dienen - wie T-Lymphozyten und T-Helferzellen. Diese sind bedeutend für die Abwehr von Krebs und Herzkrankheiten. Auch die antikörperhaltigen Immunogloboline im Speichel nehmen zu, die den Keimbefall der Atmungsorgane hemmen.

Und auch die Seele profitiert. "Beim Lachen wird unter anderem der Augenmuskel angespannt und aktiviert im Gehirn positive Gefühle", erklärt Titze. Lachen sei Ausdruck reiner Befreiung und vollkommener Spannungslösung. "Im Lachen steigen wir aus jeglicher Selbstkontrolle aus." Der Therapeut plädiert daher dafür, im Alltag systematisch nach Auslösern für einen Lachreiz zu suchen, die den Lachreflex aktivieren.

"Lachen erzeugt gute Laune, und aus einer guten Laune heraus kann ich wieder herzlicher und intensiver lachen, so dass noch mehr gute Laune entsteht." Heute falle das aber vielen Menschen schwer. "Lachen erfordert ein Stück weit Mut", sagt auch Claudia Madelaine Zimmer vom Lachclub Leipzig. Die Erziehung trainiere zu einem gewissen Grad das Lustigsein ab - und die meisten hätten Angst, ihre Autorität dadurch zu verlieren, sich also lächerlich zu machen. Dabei lebt es sich mit Humor nicht nur gesünder, sondern auch Konflikte lassen sich ihrer Einschätzung nach besser lösen.

Da es aber allein oft schwer fällt, herzhaft zu lachen, schließen sich immer mehr Menschen rund um den Globus zu Lachclubs zusammen. Glucksen, Kichern, Wiehern - "man muss es nicht groß lernen, wir nehmen etwas, was wir eigentlich können", sagt Michaela Schäffner, Vorsitzende des Verbandes der deutschen Lach-Yoga-Therapeuten. Das Ziel sei, ohne Anlass oder innere Hürde zu lachen. Das erscheine zuerst künstlich, gelinge aber mit etwas Training schnell. Und weil man beim Lachtraining schwerlich nachdenken kann, ist die Entspannung umso größer.

So wohltuend Lach-Yoga sein kann - es eignet sich nicht für jeden, so Schäffner. Bei hohem Blutdruck und Diabetes etwa dürfe es nur unter ärztlicher Aufsicht geschehen.

Lachclubs in der Region können erfragt werden unter Telefon 0611 / 51 03 420