Diät Diät: Pillen haben häufig schwere Nebenwirkungen
Halle/MZ. - Darauf weist Prof. Hans Hauner vom Lehrstuhl für Ernährungsmedizin der Technischen Universität München hin. Als erster Schritt zum Abnehmen sei deshalb eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung erforderlich. Die Einnahme von Medikamenten zur Gewichtsreduktion dürfe erst danach und nur in Absprache mit einem Arzt erfolgen. "Diätpillen stärken entweder das Sättigungsgefühl oder bremsen die Fettverdauung. Im Dünndarm werden dabei fettverdauende Enzyme blockiert und Fette schließlich unverdaut ausgeschieden", erklärt Hauner. Die gewichtsreduzierende Wirkung sei aber auch hier nicht garantiert.
Wer ohnehin nicht viel fetthaltige Lebensmittel zu sich nehme, verliere auch durch gebremste Fettverdauung nicht unbedingt an Gewicht. Viele Patienten würden beim Abnehmen aus Bequemlichkeit eine medikamentöse Behandlung vorziehen. Durch ein verändertes Essverhalten und regelmäßige sportliche Betätigung ließen sich jedoch nachhaltigere Effekte beim Abnehmen erzielen.
Oft seien sich Übergewichtige auch nicht im Klaren über mögliche gesundheitliche Risiken bei der Einnahme von Schlankheitsmitteln, warnt der Experte. Eine Studie des Department of Internal Medicine an der Cambridge Health Alliance in den USA wies dies kürzlich nach. Patienten, die verschreibungspflichtige Appetitzügler aus dem Internet bestellten, nahmen demnach unwissentlich Amphetamine zu sich. Zudem litten sie unter Herzrasen und Schlaflosigkeit.
Generell sind gewichtsreduzierende Medikamente verschreibungspflichtig. Erster Ansprechpartner beim Abnehmen sollte Hauner zufolge deshalb der Hausarzt sein. "Entscheidend ist immer noch die eigene Motivation. Medikamente können beim Abnehmen nur unterstützend wirken."