Dermatologie Dermatologie: Bei Couperose hilft Schminken oder Lasern
Landau/Berlin/dpa. - Meist kommen diese kleinen roten Äderchen in einem Alter, in dem Frauen so wenig Make-up wie möglich tragen wollen, um Fältchen nicht noch optisch zu verstärken. Abhilfe schaffen gut deckende Kosmetik und Laserverfahren.
Der Volksmund spricht bei Couperose von «geplatzten» Äderchen. Das ist aber irreführend, sagt der Hautarzt Klaus Fritz aus Landau vom Berufsverband deutscher Dermatologen. «Tatsächlich handelt es sich um feinste Äderchen an der Oberfläche der Haut, die dauerhaft geweitet sind.»
Zu Couperose neigen laut Fritz etwa Frauen mit von Natur aus sehr gut durchbluteten Wangen. Wer schon bei Eltern oder Großeltern kleine rote Äderchen beobachtet hat, ist gefährdet. Selten betroffen sind hingegen Menschen mit dicker Haut, sagt Camouflage-Make-up-Spezialist René Koch aus Berlin.
Wer zu Couperose neigt, sollte Kaffee, Alkohol und heftige Temperaturwechsel meiden. Ist es draußen kalt, sollte vor dem Gang ins Freie eine gut schützende Gesichtscreme aufgetragen werden. Auch Stress und Sonne sind problematisch, warnt Antje Brüne vom Verband der Vertriebsfirmen kosmetischer Erzeugnisse (VKE) in Wiesbaden. «Als Sonnenpflegeprodukte sollte man solche mit physikalischem Sonnenschutzfaktor, beispielsweise mit Titandioxid, verwenden.»
Brüne zufolge ist die Haut bei Couperose sehr empfindlich. Sie rät deshalb, keine alkoholhaltigen oder peelenden Produkte zu verwenden. «Alles, was die Durchblutung fördert, ist extrem negativ.» Auch scharfe Gewürze oder Blutdruck senkende Mittel seien gefährlich. Von ausgiebigen Sonnenbädern oder Sauna-Gängen rät Brüne ebenfalls ab.
Wer die sichtbaren Äderchen als störend empfindet, möchte oft erst «sanfte» Therapien ausprobieren. Zu viel sollte man sich davon aber nicht versprechen, sagt Mediziner Fritz. So gebe es kosmetische Gels, die eine leichte Abdeckfunktion besitzen und «manchmal abschwellend wirken». Ihre Wirksamkeit sei aber begrenzt.
Dauerhaft beseitigt werden können die Äderchen laut Fritz durch Laserbehandlung. Je nach Verfahren werden sie verschlossen oder zum Platzen gebracht. Die zweite Variante wird vor allem bei besonders feinen Gefäßen angewandt. Weil dabei Blut aus den Gefäßen austritt, kommt es an den betroffenen Stellen zu einem blauen Fleck. Moderne Laser arbeiteten so, dass sie ihre Energie nur bei Gefäßen mit rotem Blutfarbstoff abgeben. «Die Oberfläche der Haut wird geschont.»
Die Behandlung dauert 5 bis 15 Minuten und wird ohne Betäubung vorgenommen. «Es fühlt sich an wie kleine Nadelstiche», sagt Fritz. Bei einfachen Fällen reiche eine Behandlung, meist müssen Patienten aber mit mit zwei bis drei Sitzungen rechnen. «Die Kosten liegen pro Sitzung bei 50 bis 150 Euro.»
Wer den Eingriff oder die Kosten scheut, kann die Äderchen auch überschminken. Dabei sollten Spezialprodukte mit hohem Pigmentanteil verwendet werden, sagt Visagist Koch. Die Produkte können gut lokal aufgetragen werden. Dadurch wird verhindert, dass sie Fältchen noch stärker akzentuieren. «Am besten kauft man eine Palette, zum Beispiel mit drei Tönen, denn der Hautton verändert sich mit der Jahreszeit.»
Um morgens den richtigen Ton zu treffen, rät Koch, mit dem Spiegel ans Fenster zu treten. Bei kleinen Stellen trägt man das Produkt mit einem Pinsel auf. Für große Flecken sollte man einen Schwamm oder einen breiten Mikrofaserpinsel verwenden. Nach dem Auftragen wird das Camouflage-Make-up mit Fixierpuder oder -spray versehen. So übersteht es auch schweißtreibende Aktivitäten oder Schwimmbadbesuche. «Sie dürfen die Haut nachher mit dem Handtuch nur nicht trockenreiben, sondern lediglich locker abtupfen.»