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Zulassung durch europäische Arzneimittelbehörde Corona-Impfung ab 12 Jahren: Was ist bisher bekannt?

Die europäische Arzneimittelbehörde hat den BioNTech-Impfstoff für Personen ab 12 Jahren zugelassen. Was bisher bekannt ist.

28.05.2021, 19:18
ARCHIV - Die Corona-Impfung bei Kindern wurde nun durch die europäische Arzneimittelbehörde zugelassen. Eine Empfehlung der STIKO steht noch aus. 
ARCHIV - Die Corona-Impfung bei Kindern wurde nun durch die europäische Arzneimittelbehörde zugelassen. Eine Empfehlung der STIKO steht noch aus.  (Foto: Julian Stratenschulte/Illustration/dpa)

Halle (Saale) - In Deutschland werden bislang nur über 16-Jährige gegen Covid-19 geimpft. Das ändert sich nun: Die europäische Arzneimittelbehörde hat den BioNTech-Impfstoff für Personen ab 12 Jahren zugelassen. Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission steht aber noch aus.

Corona-Impfung ab 12 Jahren: Empfehlung der STIKO steht noch aus

Diese gilt allerdings als Formsache. Bislang wurde noch keine Empfehlung ausgesprochen, da die Studienlage noch sehr gering ist. Es wäre der erste Impfstoff in der EU, der auch für Menschen unter 16 Jahren zugelassen ist.

Ab dem 7. Juni dürfen sich Kinder ab 12 Jahren dann um einen Impftermin bemühen. Auch in dieser Altersgruppe ist das Ziel, das jeder Impfwillige bis Ende des Sommers eine Impfung erhalten soll. Zusätzliche Impfdosen sind jedoch nicht vorgesehen. Bevorzugungen bei der Terminvergabe könnten jedoch Kinder mit Vorerkrankungen erhalten, sollte die Ständige Impfkommission eine solche Empfehlung aussprechen.

In den USA und in Kanada wird der BioNTech-Impfstoff bereits an Kinder ab 12 Jahren verimpft. Trotz bislang noch sehr geringer Studienlage, belegen erste Studien eine 100-prozentige Wirksamkeit des BioNTech- und des Moderna-Impfstoffes nach zwei Impfungen bei Personen ab 12 Jahren. Damit liegt der Schutz höher als in jeder anderen Altersgruppe.

Studienlage für Corona-Impfungen ab 12 Jahren: Was ist bisher bekannt?

Ansonsten sind vergleichbare Nebenwirkungen aufgetreten wie bei Erwachsenen. Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen gehören dabei zu den häufigsten Nebenwirkungen. Schwerere Nebenwirkungen wie Thrombosen traten hingegen nicht auf.

Die geringe Zahl der Studienteilnehmer lässt jedoch auch nur bedingt Rückschlüsse über seltene Nebenwirkungen zu. Belegt ist jedoch, dass Kinder und Jugendliche deutlich seltener schwer an Covid-19 erkranken. Kinder mit Vorerkrankungen wie Asthma haben jedoch ein höheres Risiko, an Corona zu erkranken. Auch Spätfolgen können bisher noch nicht ausgeschlossen werden.

Es gibt viele Diskussionen über Corona-Impfungen bei Kindern. Kritiker vertreten die Meinung, dass sie ab einem bestimmten Zeitpunkt auch über die Herdenimmunität geschützt werden können. Aufgrund der hohen Zahl von Kindern und Jugendlichen in der Bevölkerung, gilt dies jedoch als nicht möglich. Ohne sie kann in Deutschland keine Herdenimmunität mit über 80 Prozent geimpfter Bevölkerung erreicht werden. (mz)