1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Gesundheit
  6. >
  7. „Öko-Test“: Butterkekse: Acrylamid oder Pestizid in jeder zweiten Probe

„Öko-Test“ Butterkekse: Acrylamid oder Pestizid in jeder zweiten Probe

Die Bio-Butterkekse sind pestizidfrei, die konventionellen Kekse patzen mit Rückständen. Dafür haben sie kein Acrylamid-Problem. Butterkekse von gleich vier Discountern schneiden „sehr gut“ ab.

Von dpa 28.05.2025, 07:00
Testsieger im Fokus: Acht Produkte konnten im Test überzeugen, wobei sowohl Bio- als auch konventionelle Kekse vertreten sind.
Testsieger im Fokus: Acht Produkte konnten im Test überzeugen, wobei sowohl Bio- als auch konventionelle Kekse vertreten sind. picture alliance / dpa

Frankfurt/Main - Jeder zweite Butterkeks ist nicht ganz ohne - also ohne Stoffe wie Pestizide oder Acrylamid. Das bemängelt die Zeitschrift „Öko-Test“ Sie hat den Klassiker in der Gebäckabteilung Zähnchen-Rand untersucht - insgesamt 19 verschiedene Produkte, darunter acht Bio-Butterkekse (Ausgabe 6/2025). Das Ergebnis: mal so, mal so. Nämlich mal Pestizide, mal Acrylamid und zum Glück auch mal gar nichts zum Meckern. 

Das sind die acht Testsieger 

Acht Produkte ohne Acrylamid oder kaum einer Spur von Pestiziden erreichten die Note „sehr gut“. Und das sind:

  • Dennree Butterkekse Dinkel (Wikana), Denns 2,99 Euro (je 200 g)
  • Dm Bio Dinkel Butterkeks, Dm, 1,93 Euro (je 200 G)
  • Liebhart’s Bio- Dinkel Butterkeks, Liebhart's, 3,49 Euro (je 200 g)
  • Pural Bretonischer Butterkeks, Plural, 3,55 Euro (je 200 g)
  • Covo Butterkeks Klassik, Penny, 1 Euro (je 200 g)
  • Delicia Butterkeks, Norma, 1 Euro (je 200 g)
  • Jeden Tag Butterkeks, Zentrale Handelsgesellschaft, 1 Euro (je 200 g)
  • Sondey Butterkeks, Lidl, 1 Euro (je 200 g) 

Hohe Zuckergehalte führten im Test nicht zu schlechteren Noten, da Butterkekse eine Süßigkeit sind und damit ohnehin nicht gerade gesund.

Wie kommt das Acrylamid in Bio-Butterkekse?

Auffällig: Vier der Bio-Kekse weisen erhöhten Acrylamidgehalt auf - diese Schadstoffe entstehen beim Erhitzen von stärkehaltigen Lebensmitteln und zeigen sich in Tierversuchen als krebserregend und erbgutschädigend.

„Unter den Testprodukten müssen wir keinen einzigen konventionellen Butterkeks dafür kritisieren“, schreibt die Zeitschrift. Sie hat eine mögliche Erklärung: Die Hersteller der konventionellen Kekse arbeiten mehrheitlich mit bestimmten Enzymen, welche im Teig die Aminosäure Asparagin zerlegt, sodass dabei beim Backen kein Acrylamid entstehen kann. Da Asparaginase größtenteils gentechnisch hergestellt werden, kommen sie für Bio-Lebensmittel nicht infrage.

Pestizid-Spuren in konventionellen Butterkeksen

Dafür haben die konventionellen Butterkekse andere Defizite: Bei allen elf untersuchten Produkten wies das Labor mindestens eine Pestizid-Spur nach, bei vielen sogar eine Mehrfachbelastung von bis zu vier Pestizid-Spuren. „Solche Mehrfachbelastungen sehen wir kritisch und quittieren sie mit Punktabzug, denn mögliche Wechselwirkungen der Spritzgifte sind in unseren Augen noch nicht ausreichend erforscht“, schreibt „Öko-Test“.