1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Gesundheit
  6. >
  7. Blutspende: Blutspende: Im Sommer werden viele Freiwillige gesucht

Blutspende Blutspende: Im Sommer werden viele Freiwillige gesucht

31.07.2002, 10:29
170 Beschäftigte des Waggonbau Ammendorf haben am Mittwoch in einer symbolischen Aktion Blut gespendet. Unter dem Motto «Blutet Ammendorf aus?» protestierten sie mit der Aktion gegen die drohende Werksschließung. Jetzt müsse die Bundesregierung helfen, sagte Halles IG Metall-Chef Günter Meißner. Er bedauerte, dass bislang vom kanadischen Mutterkonzern Bombardier keine Signale gekommen sind. Laut Gewerkschaft plant Bombardier die Rückzahlung der Landesförderung von 16,7 Millionen Mark (8,54 Millionen Euro).
170 Beschäftigte des Waggonbau Ammendorf haben am Mittwoch in einer symbolischen Aktion Blut gespendet. Unter dem Motto «Blutet Ammendorf aus?» protestierten sie mit der Aktion gegen die drohende Werksschließung. Jetzt müsse die Bundesregierung helfen, sagte Halles IG Metall-Chef Günter Meißner. Er bedauerte, dass bislang vom kanadischen Mutterkonzern Bombardier keine Signale gekommen sind. Laut Gewerkschaft plant Bombardier die Rückzahlung der Landesförderung von 16,7 Millionen Mark (8,54 Millionen Euro). dpa

Berlin/dpa. - Die freiwilligen Spender sind unverzichtbar: Künstlich hergestelltwerden kann der Lebenssaft nicht. Das DRK undUniversitätsblutbanken werben mit den Vorteilen: Das Spenderblut wirdauf verschiedene Krankheiten untersucht wie HIV-Viren und Hepatitis.Geld wird beim DRK prinzipiell nicht gezahlt: «Blut darf keineHandelsware sein, das ist ein Prinzip derWeltgesundheitsorganisation», erläutert Peter Heimer vomGeneralsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Berlin.

Um die Spender zu schützen, gibt es Höchstgrenzen: Frauen müssenbei Vollblutspenden einen Abstand von drei Monaten wahren, Männerzwei Monate. «Frauen verlieren bei der Regelblutung schon viel Blut»,erläutert Susanne Stöcker vom Paul-Ehrlich-Institut in Langen.Plasma-Spenden dagegen sind im Abstand von einer Woche möglich.

4,5 Millionen Vollblutspenden werden jährlich in Deutschlandgesammelt, so Heimer. 3,5 Millionen werden vom DRK abgenommen, dieübrigen von kommunalen Trägern oder Universitäten, die eine Blutbankfür ihr eigenes Krankenhaus unterhalten. Die Vorräte müssenregelmäßig erneuert werden. «Blut ist nur 35 Tage haltbar», erläutertHeimer.

Der Bedarf an Blutspenden steigt ständig. Ein Grund dafür ist,dass viele Menschen älter werden und daher die Zahl der Personensteigt, die typische Alterskrankheiten haben, bei denen wie bei Krebsunter Umständen viel Blut benötigt wird. Auch aus einem anderen Grundist das DRK ständig auf der Suche nach Nachwuchs: «Jährlich scheidenein bis zwei Prozent der Spender wegen der Altersgrenze aus», sagtLassen. Als spendenfähig gelten nur Menschen zwischen 18 und 68Jahren.

Weitere Ausschlussgründe sind in Richtlinien der Bundesärztekammerund des Paul-Ehrlich-Instituts festgelegt. Damit sollen sowohl dieSpender als auch die Empfänger geschützt werden. Ausgeschlossen sindetwa Homosexuelle mit häufig wechselnden Partnern und Prostituierte.Sechs Monate lang dürfen auch Menschen keine Blutspende geben, dieeine neue Tätowierung oder ein Piercing haben. «Das Hepatitis-Risikodieser Gruppe ist extrem hoch», so Stöcker. Auch nach einem leichtenInfekt wie einem Schnupfen gebe es eine Sperre von einer Woche.

Wer zum Blutspenden geht, muss deshalb zuerst einen Fragebogenausfüllen und wird von einem Arzt beraten. Nach bestandenerUntersuchung bekommt der Spender dann einen Ausweis, in dem seineBlutgruppe und der so genannte Rhesusfaktor festgehalten werden.

Spender brauchen zwar keine Risiken für ihre Gesundheit zubefürchten. Dennoch sollten sie einige Vorsichtsmaßnahmen beachten,zum Beispiel vor der Spende ausreichend essen und trinken, empfiehltdas DRK. Alkohol ist vor und nach dem Abzapfen tabu. Nach derBlutentnahme sollten die Spender noch zehn Minuten liegen bleiben unddann fünf Minuten sitzen, um den Kreislauf an die Belastung zugewöhnen.

Anschließend können Spender sich bei einem Imbiss erholen. Schonnach einer halben Stunde kann man wieder am Straßenverkehrteilnehmen. Eine weitere Einschränkung müssen Raucher hinnehmen: Mitder ersten Zigarette sollte mindestens eine Stunde gewartet werden.

Informationen: Das DRK hat eine kostenlose Hotline eingerichtet(Tel.: 0800/119 49 11), die mit der jeweils örtlichen Einrichtung zumBlutspenden verbindet. Weitere Informationen finden sich im Internetunter http://www.blutspende.de.