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Bewegung im Alter Bewegung im Alter: Senioren entdecken den Trendsport

17.04.2002, 09:21
Alter Mann beim Langlauf
Alter Mann beim Langlauf Nike

Köln/dpa. - Grundsätzlich sollten ältere Menschen alle Möglichkeiten des Sporttreibens ins Auge fassen. «Sport muss Spaß machen, abwechslungsreich und interessant sein.»

«Ausdauer und Kraft lassen sich zum Beispiel gut beim Kletternverbessern, da muss man nicht stupide an einem Gerät trainieren»,sagt Baum. Der Sportwissenschaftler, der seit über zehn Jahren aufdem Gebiet der körperlichen Leistungsfähigkeit und Trainierbarkeitvon Älteren ab 50 Jahre forscht, sieht in den so genanntenTrendsportarten keine Domäne der jungen Generation. «Alte Menschenwollen innerhalb ihrer Grenzen Leistungen bringen und Erfolge sehen»,ist seine Erfahrung. Daher müssten sich die herkömmlichenSportangebote, wie etwa Seniorengymnastik oder -tanz, verändern, umden Bedürfnissen aktiver Senioren gerecht zu werden.

Vor der Auswahl des neuen Lieblingssports sollte jedoch immer eingründlicher medizinischer Check stehen. «Hier ist eine kardiologischeUntersuchung der wichtigste Schritt, egal ob jemand 30 oder 75 Jahreist», sagt Baum. Gerade Herz-Kreislauf-Erkrankungen würden von denBetroffenen häufig nicht bemerkt. Gibt der Arzt sein O.K., steht demsportlichen Vergnügen nichts mehr im Wege.

Sportler tun eine ganze Menge für Körper und Seele. Sie beugen demAbbau körperlicher Kräfte vor, knüpfen neue Kontakte zuGleichgesinnten und steigern somit ihre Lebensqualität im Alter. Demkann sich Birger Breickmann, Orthopäde aus Düren, nur anschließen.«Durch gezieltes, körperliches Belasten werden Vitalität und Jugenderhalten», sagt er. Nach seiner Erfahrung treten Beschwerden eherdurch Unter- oder Falschbelastung auf. Ältere Menschen seien häufigim Hüft- und Kniegelenksbereich in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt.Wer Verschleißerscheinungen an Knien und Hüfte hat, sollte sich dahernicht unbedingt für das Inline-Skaten entscheiden.

Breickmann empfiehlt allen Sportinteressierten über 45 Jahren,sich vom Orthopäden untersuchen zu lassen, bevor sie mit einer neuenSportart beginnen. «Als Laie erkennt man erst durch Schmerzen, dassetwas nicht stimmt.» Wer im Alltag viel sitze, merke meist gar nicht,dass er unter einer Bewegungsstörung leide. Oft helfe dann eingezieltes Gymnastikprogramm, um sich optimal auf den Start in denSport vorzubereiten.

Allerdings kommt es laut Breickmann auch auf die richtigeAusrüstung an. Beim Mountainbiking etwa könne die KniescheibeProbleme bereiten. Damit der Zweirad-Spaß nicht durch Schmerzenverdorben wird, sei es wichtig, das Sportgerät richtig einzustellen.So müsse der Abstand zwischen Sitz und Pedale stimmen, damit beimStrampeln die Gesundheit nicht auf der Strecke bleibt. Für alle, dieProbleme mit den Sprunggelenken haben, ist schlechtes Schuhwerk Gift.Hier ist auf Schuhe, die genügend Fersenstabilität geben, zu achten.Für welche Trendsportart sich Senioren auch entscheiden - sie solltenihn nicht auf eigene Faust erlernen. Breickmann rät, Einführungskursebei erfahrenen Trainern zu besuchen - das schone Nerven und Gelenke.