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Behandlungsprogramme helfen chronisch Kranken

04.10.2006, 10:10
Eine Patientin meldet sich für ein Disease-Management-Programm an. (Foto: AOK)
Eine Patientin meldet sich für ein Disease-Management-Programm an. (Foto: AOK) Nicht gewerbliche Verwendung honorarfrei bei Quellenangabe: AOK-Mediendienst

Grundidee ist, dass Ärzte und Krankenkassen sich gemeinsam und langfristig um die Erkrankung kümmern. Chronisch kranke Patienten sollen durch eine aufeinander abgestimmte und kontinuierliche Betreuung medizinisch besser versorgt werden, einen besseren Gesundheitszustand und eine höhere Lebensqualität erlangen sowie vor dem Voranschreiten der vorliegenden chronischen Erkrankung und den gefürchteten Spätfolgen weitgehend bewahrt werden.

Die AOK Sachsen-Anhalt startete gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt vor über drei Jahren das bundesweit erste strukturierte Behandlungsprogramm - für Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2. Hinzugekommen sind DMP für Diabetes Typ 1, Koronare Herzkrankheit (KHK) und Brustkrebs. Weitere Programme für die Krankheitsbilder Asthma und chronische Atemwegserkrankungen sind in Vorbereitung, damit auch Patienten mit diesen Erkrankungen der Zugang zu einer strukturierten Behandlung gewährt werden kann.

Bei DMP sind alle Therapieschritte aufeinander abgestimmt. Hausärzte, Fachärzte, Krankenhäuser und Rehakliniken arbeiten eng zusammen und behandeln den Betroffenen nach Behandlungsempfehlungen, die immer den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entsprechen. Alle Fäden laufen dabei beim Hausarzt zusammen. Er übernimmt die Koordination mit den anderen Leistungssektoren. Er legt auch gemeinsam mit dem Patienten die Therapieziele fest und bezieht ihn als Partner aktiv in die Behandlung ein.

Neben regelmäßigen Arzt-Patientengesprächen und medizinischen Kontrolluntersuchungen gehören zu DMP auch umfangreiche Präventions- und Informationsangebote und zielgruppenspezifische Schulungsprogramme. Hier lernt der Patient, seine Krankheit besser einzuschätzen und mit ihr umzugehen. Daneben sorgt eine umfangreiche Dokumentation der Behandlung unter Berücksichtigung des Datenschutzes für die medizinische Qualitätssicherung.

Die Teilnahme an einem strukturierten Behandlungsprogramm ist für Patienten und Ärzte freiwillig und kostenfrei, setzt allerdings den festen Willen zur aktiven Mitarbeit bei dem Erkrankten voraus. In einer Eingangsuntersuchung wird festgestellt, ob der Patient die Voraussetzungen erfüllt. Dann kann er die Teilnahmeerklärung bei einem in das Programm eingeschriebenen Hausarzt unterschreiben.Bundesweit nehmen bereits über eine Million AOK-Versicherte an DMP teil, allein bei der AOK Sachsen-Anhalt haben sich schon über 60.000 Patientinnen und Patienten eingeschrieben.

Wer mehr über die strukturierten Behandlungsprogramme der AOK Sachsen-Anhalt erfahren oder sich einschreiben möchte, wendet sich an seinen Hausarzt (beim DMP Brustkrebs an den Gynäkologen) oder sein AOK-Kundencenter.

Infos gibt es auch am AOK-Servicetelefon 01802 26 57 26 (zu einmalig 6 Cent pro Anruf aus dem Festnetz der Deutschen Telekom immer montags bis freitags von 8 Uhr bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 14 Uhr) oder im Internet unter www.aok.de/sa (Programme für chronisch Kranke anklicken).