Augenkorrektur Augenkorrektur: Laser behebt Fehlsichtigkeit
Halle/MZ. - Im neuen Augen-Laserzentrum in Halle, einem sogenannten An-Institut der Martin-Luther-Universität, wird ihm Mut zu einem Eingriff gemacht. Hier arbeitet ein erfahrenes Team um Professor Dr. Gernot Duncker, der das Laserzentrum leitet und Direktor der Uni-Augenklinik ist. Die Nähe zur Universität garantiert, dass alle Behandlungen wissenschaftlich begleitet und neuesten Forschungsergebnissen angepasst werden. "Patienten wie Lars K., der Dioptrien-Werte von -4 hat, können wir mit der Laserchirurgie zuverlässig helfen", sagt der weltweit anerkannte Augenspezialist. Duncker ist Vize-Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. (Ophthalmologe ist der Augenarzt.)
Lasik ist anerkannt
Seit 1999 gilt die Lasik-Methode als wissenschaftlich anerkanntes Verfahren zur Korrektur von Sehfehlern. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus operativer Schnitttechnik und dem Einsatz des Excimer-Lasers. "Das ist ein extrem präzises Operationsgerät, mit dem feinste Korrekturen an der Krümmung der Hornhaut vorgenommen werden können", erklärt Duncker. Der Excimer-Laser arbeitet so filigran, dass mit ihm ein Muster in ein menschliches Haar eingraviert werden könnte.
Der Lasik-Eingriff, den Duncker Hunderte Male vorgenommen hat, wird ambulant durchgeführt und dauert nicht länger als 20 Minuten. Allerdings sind vorher umfangreiche Voruntersuchungen nötig. So muss die Hornhautdicke vermessen werden, die Sehschärfe mit und ohne Brillenkorrektur, die Blendempfindlichkeit und der Pupillendurchmesser unter Dämmerungsbedingungen werden untersucht. Beim Lasik-Verfahren werden in aller Regel beide Augen in einer Operation behandelt.
Wenn der Patient unter dem Laser liegt, bekommt er zwei Tropfen eines Betäubungsmittels auf das Auge getropft, dann geht der Eingriff los.
Laser trägt Hornhaut ab
Mit einem automatisch gesteuerten Hobelmesser wird zunächst ein dünnes Scheibchen der Hornhautoberfläche, ein sogenannter Flap, wie ein Buchdeckel aufgeklappt, dann wird mit dem unsichtbaren gebündelten Licht des Lasers die Oberfläche der Hornhaut abgetragen - Schicht für Schicht jeweils nur einige Hundertstel Millimeter. Durch das unterschiedlich starke Abtragen im Zentrum und am Rand der Hornhaut wird deren Krümmung und damit die optische Brechkraft verändert - ähnlich dem Schleifen von Gläsern zu Linsen. Anschließend wird der Flap wieder zugeklappt. Er haftet von selbst an und schützt die Wunde wie ein körpereigenes Pflaster.
Untersuchungen der halleschen Augenklinik zufolge haben die Lasik-Patienten bereits nach 16 Stunden die Sehschärfe wieder, die sie vor dem Eingriff mit Brille hatten. Operiert werden können nach Dunckers Worten mit dem Lasik-Verfahren kurzsichtige Augen bis -8 Dioptrien und weitsichtige bis +3 Dioptrien. Eine Hornhautverkrümmung kann durch diese Methode bis zu 3 Dioptrien sicher behandelt werden.
Wenn die Hornhaut eines Patienten zu dünn für eine Lasik-Operation ist, kommt die Laser-Epithelial-Keratomileusis (Lasek) zum Einsatz. Anstelle des Hornhaut-Flaps wird dabei nur die oberste Hornhautschicht, das Epithel, mit Alkohol gelöst und auf die Seite geschoben. Die anschließende Korrektur der tieferen Hornhautschichten erfolgt wie beim Lasik-Verfahren mit dem Excimer-Laser. Nach der Modellierung wird das Epithel als Wundschutz wieder an seine ursprüngliche Position gebracht. Bis zum Wiederanwachsen nach etwa fünf Tagen wird eine Verbandlinse eingesetzt.
Hohe Erfolgsquote
Die Erfolgsquote nach der Lasik-Behandlung ist in erster Linie abhängig von der Stärke der Fehlsichtigkeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient künftig keine Brille oder Kontaktlinse mehr tragen muss, liegt nach den Erfahrungen des Teams um Professor Duncker bei Kurzsichtigen im Bereich von -1 bis -7 Dioptrien bei etwa 95 Prozent. Bei weitsichtigen Patienten im Bereich von +1 und +4 Dioptrien bei etwa 85 Prozent. Die in solchen Fällen verbleibende Restfehlsichtigkeit kann in der Regel nachkorrigiert werden. Anderenfalls hilft eine schwache Brille.
Für höhere Kurzsichtigkeiten und andere Refraktionsfehler kommen zur Korrektur Kunstlinsenimplantate in Frage. "Auch mit der Linsenchirurgie haben wir gute Erfahrungen gemacht", sagt Duncker. Hierbei wird entweder eine zusätzliche Kontaktlinse in das Auge eingesetzt oder die körpereigene Linse durch eine Kunstlinse ersetzt. In besonderen Fällen können auch Laser- und Linsenchirurgie kombiniert werden.
Nähere Auskünfte im Augen-Laserzentrum Halle, auch zu unverbindlichen Info-Abenden, unter: 0345 / 52 37 169