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anzeige Krebsvorsorge nicht vernachlässigen

AOK und Krebsgesellschaft möchten mit bundesweitem „Tag der Krebsvorsorge“ stärker sensibilisieren

28.12.2022, 13:57
Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung: Mit dem Pap-Test können Krebszellen oder Vorstufen von Krebszellen frühzeitig erkannt werden. Dazu wird ein Zellabstrich von Muttermund und Gebärmutterhals unter dem Mikroskop untersucht.
Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung: Mit dem Pap-Test können Krebszellen oder Vorstufen von Krebszellen frühzeitig erkannt werden. Dazu wird ein Zellabstrich von Muttermund und Gebärmutterhals unter dem Mikroskop untersucht. (FOTO: AOK-MEDIENDIENST)

Die Krebs-Früherkennungsuntersuchungen sind auch im letzten Jahr deutlich zurückgegangen. In Sachsen-Anhalt sind die Rückgänge besonders stark. AOK und Krebsgesellschaft möchten deshalb intensiver für die Krebsvorsorge sensibilisieren.

In Sachsen-Anhalt nehmen die Teilnehmerzahlen für Krebs-Früherkennungsuntersuchungen weiter ab. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Ein Vergleich der Teilnahmezahlen für Krebs- Früherkennungsuntersuchungen mit dem Vor-Pandemie- Zeitraummacht deutlich, dass die Zahlen vor allem in Sachsen-Anhalt stark zurückgegangen sind. „Die stärksten Rückgänge gab es in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr erneut bei der Hautkrebs- Früherkennung (minus 12,4 Prozent gegenüber 2019). Im1. Quartal 2022, das durch die Omikron-Welle geprägt war, war der Einbruch in Sachsen-Anhalt mit minus 24 Prozent gegenüber demVergleichszeitraum2019 sogar noch größer“, sagt Kay Nitschke, Leiter ärztliche Versorgung bei der AOK Sachsen-Anhalt. Auch die Zahl der Untersuchungen zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs sei 2021 um 9,8 Prozent zurückgegangen, ebenso die Zahl der Darmspiegelungen um6 Prozent. Stark sind die Rückgänge auch beim Mammographie-Screening, das vor allemim1. Quartal 2022 um11,6 Prozent deutlich eingebrochen ist.

Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft
Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft
FOTO: SACHSENANHALTISCHE KREBSGESELLSCHAFT E.V.

Krebsvorsorge nicht vor sich herschieben

Dabei hat die Krebsvorsorge grundsätzlich eine hohe Akzeptanz, wie eine Forsa- Befragung der AOK zeigt: 94 Prozent der rund 1.500 Befragten gaben an, dass sie die Untersuchungen zur Krebs-Früherkennung sinnvoll finden. Allerdings erklärten die Hälfte der Befragten, dass sie das Ausmachen von Terminen zur Gesundheitsvorsorge zumindest ab und zu aufschieben würden. Ein Viertel der Menschen (26 Prozent) gaben an, dass sie wegen anderer Aufgaben keine Zeit und Energie für die Krebsfrüherkennung hätten. 19 Prozent erklärten, schon einmal eine Untersuchung zur Früherkennung über den empfohlenen Kontrolltermin hinausgezögert zu haben, obwohl rückblickend genug Zeit dafür zur Verfügung gestanden hätte. „Das wichtige Thema Krebsvorsorge sollte man nicht vor sich herschieben“, kommentiert Sven Weise, Geschäftsführer der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft, die Ergebnisse. Die langfristigen Folgen der Rückgänge bei den Früherkennungs- Untersuchungen sind noch unklar. Anlass zur Besorgnis geben laut AOK aber insbesondere die Einbrüche bei der Diagnostik von Darmkrebs. Sie könnten perspektivisch zu mehr fortgeschrittenen Krebsfällen führen, weil Tumore später als bisher erkannt werden.

Kay Nitschke, Leiter ärztliche Versorgung bei der AOK Sachsen-Anhalt
Kay Nitschke, Leiter ärztliche Versorgung bei der AOK Sachsen-Anhalt
FOTO: MAHLER/AOK SACHSEN-ANHALT

„Vorsorg-O-Mat“ gestartet

„In der Pandemie versäumte Untersuchungen sollten deshalb nachgeholt werden“, so Kay Nitschke. Um die Menschenmehr über die Krebsvorsorge aufzuklären, hatten beide Partner den 28. November bundesweit zum jährlichen „Tag der Krebsvorsorge“ erklärt. Der neue jährliche Gesundheitstag soll die Aufmerksamkeit für das Thema steigern und motivieren, sich mit dem Thema Krebs-Früherkennung auseinanderzusetzen. Zum diesjährigen „Tag der Krebsvorsorge“ startete die AOK deshalb auch ein ganz neues Informationsangebot: Der „Vorsorg-O-Mat“ beantwortet nach Kriterien wie Alter und Geschlecht die Frage, welche Krebsfrüherkennungsuntersuchungen anstehen und was die jeweilige Vorsorge genau beinhaltet. Das neue Online-Angebot ist für alle Interessierten unabhängig von der Krankenversicherung kostenfrei nutzbar.

„Familiencoach Krebs“ hilft Angehörigen

Kommt es zu einer Krebserkrankung, belastet das vor allem auch die Angehörigen. Studien zufolge entwickeln bis zu 40 Prozent Symptome von Depressionen und Angst.

Mit dem „Familiencoach Krebs“ möchte die AOK diesen Angehörigen helfen. Dieser ist für alle Interessierten unter der Adresse www.aok.de/familiencoach-krebs anonym und kostenfrei nutzbar. Das Online- Selbsthilfeprogrammbietet leicht verständliche und wissenschaftlich fundierte Informationen, um Angehörige und Freunde bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen. Mehr Informationen der AOK zur Krebsvorsorge und den Vorsorg-O-Mat findet man unter www.aok.de/tagderkrebsvorsorge.
Die Sachsen- Anhaltische Krebsgesellschaft informiert auf www.sakg.de.