Antriebslosigkeit Antriebslosigkeit: Weg mit der Müdigkeit im Frühjahr
Bonn/dpa. - Die Ursachen für die Lethargie im Frühjahr sind vielfältig:mangelnde Bewegung während der Wintermonate, reichhaltiges undeinseitiges Essen, das Defizit an Licht und eine unzureichendeSauerstoffversorgung in der Heizperiode. Mehr Sorgfalt bei derErnährung kann bereits erste Abhilfe schaffen. «Dabei kommt es nichtdarauf an, einzelne Vitamine oder Nährstoffe hervorzuheben. Vielwichtiger ist ein insgesamt ausgewogener Speiseplan», betont IsabelleKeller, Diplom-Ernährungswissenschaftlerin bei der DGE.
Dabei stellen kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel wie Brot,Getreideflocken, Nudeln, Reis und Kartoffeln eine wertvolleKomponente dar. Sie sättigen und haben einen geringen Fettanteil. Undsie schlagen der Frühjahrsmüdigkeit noch ein weiteres Schnippchen:Mit ihrer Hilfe bildet der Körper das Glückshormon Serotonin. «Dabeihandelt es sich um einen Botenstoff, der unsere Stimmung hebt und unsmunter macht», erklärt Isabelle Keller.
Wichtige Zutaten eines ausgewogenen Speiseplans sind auch Obst undGemüse. Die Ernährungswissenschaftlerin fasst den idealen Konsum ineiner Faustregel zusammen: «Täglich sollte jeder fünf Hand voll Obstund Gemüse zu sich nehmen. Dabei gilt die Größe der eigenen Hand alsMaßeinheit.» Neben der Lieferung von Vitaminen und Ballaststoffenwirkt der Verzehr von Rohkost auch so genannten freien Radikalenentgegen. Dabei handelt es sich um Schadstoffe, die die Körperzellenschädigen. Keller rät außerdem, jeweils die saisonalen Erzeugnisse zubevorzugen, um diese so frisch wie möglich verzehren zu können.
Zu den wirksamsten Mitteln, dem nachhaltigen Wintermuff zu Leibezu rücken, gehört auch die Bewegung. Sie kurbelt den Stoffwechsel anund stärkt das Immunsystem. «Untrainierte Menschen sollten langsamanfangen und sich nicht gleich verausgaben», rät Gabi Emrich,Diplom-Sportlehrerin und Fitness-Expertin beim Deutschen Sportbund inFrankfurt. Sie empfiehlt, zum Beispiel mit 10 bis 15 Minuten Joggenanzufangen, dies jedoch mehrmals pro Woche zu wiederholen und sich solangsam zu steigern.
Neben der zunehmenden Fitness bringt das noch einen anderenVorteil: Ist die Kondition erst einmal aufgebaut, werden beiTrainingseinheiten ab 30 Minuten ebenfalls die bereits genanntenGlückshormone ausgeschüttet. «Das wirkt wie ein Kick, und man möchtegar nicht mehr aufhören», beschreibt Gabi Emrich dieses Phänomen.Findet das Ganze im Freien statt, sorgen die UV-Strahlung und derSauerstoffkonsum zusätzlich für eine belebende Wirkung.
Doch was in der Theorie gut klingt, hat auch seine Tücken. «Sichselbst zum Joggen zu animieren kostet viel mehr Überwindung, als mitanderen zusammen im Verein oder im Studio zu trainieren», schränktdie Expertin ein. Letztlich spiele jedoch der Trainingsort nur einezweitrangige Rolle. Um dabeizubleiben, sei es entscheidend, sich eineSportart zu suchen, die auch wirklich Spaß macht.
Ungleich weniger aufwändig und dennoch wirksam gegen dieAnlaufschwierigkeiten im Frühling ist der Einsatz ätherischer Öle inder Duftlampe. «Es sollten jedoch auf jeden Fall nur 100 Prozentreine Öle sein. Andere, womöglich gepanschte Produkte könnenAllergien hervorrufen», erläutert Michaela Endreß, Heilpraktikerin inAnsbach (Bayern). Beim Kauf sei man im Bioladen am besten bedient.