Aids: Aids: 3000 Deutsche haben sich 2007 infiziert

Wiesbaden/ddp. - Das heute verbreiteteUnterschätzen der Krankheit zeige, «dass wir die Anstrengungen wiederkräftig erhöhen müssen».

Nötig seien neue, «phantasiereiche» Aufklärungsansätze, betonteSüssmuth. Die Kampagnen müssten als «Stolpersteine» fungieren, wiedie in den 80er Jahren ungewöhnliche Werbung für Kondome. Zudemsollten Betroffene stärker bei der Prävention mitwirken. Süssmuthappellierte zudem an das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen.«Keine Politik» könne diese ersetzen.

Die Zahl der HIV-Infizierten steigt seit zehn Jahren an. NachAngaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) werden sich bis Ende Dezemberin diesem Jahr rund 3000 Menschen neu infiziert haben.

Die Zahl der Aids-Toten in Deutschland stagniert dagegen seit fünfJahren. Im vergangenen Jahr seien 504 Menschen an der durch HIVverursachten Erkrankung gestorben, teilte das Statistische Bundesamtam Donnerstag in Wiesbaden mit. 83 Prozent der Verstorbenen seienMänner, 17 Prozent Frauen. Zwar sei die Zahl der Todesfälle seit 1996um mehr als 68 Prozent zurückgegangen. Dies dürfe aber nicht darüberhinwegtäuschen, dass diese Zahl in den vergangenen fünf Jahrenstagniere, erläuterten die Statistiker.

Erfreulich ist den Angaben zufolge, dass aufgrund neuesterWirkstoffe und des Einsatzes von Kombinationstherapien sich dieLebenserwartung der Infizierten erhöht hat. Das Sterbealter lagdemnach 2006 bei 48,8 Jahren, wobei Frauen mit 46,2 Jahren im Schnittüber drei Jahre früher an Aids sterben als Männer mit 49,3 Jahren.1996 hatte das Sterbealter noch 41 Jahre betragen.