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Geschichte Geschichte: Siegeszug der Statine

28.01.2014, 07:45

Cholesterin war bis Anfang der 70er Jahre für die Kardiologen wie ein Fluch: Viele vermuteten zwar in dem Fett den wichtigsten Feind, hatten aber kein wirklich wirksames Mittel gegen ihn.

1971 vermutete der Japaner Akira Endo von der Tokyo University, dass vielleicht Mikroben über eine solche Waffe verfügen. Denn auf Cholesterin in den Membranen sind nicht nur Menschen angewiesen. In Pilzen wurde er fündig.

Ende der 80er-Jahre kamen Akira Endos Statine auf den Markt, die über ein Enzym (HMG-CoA-Reduktase) die körpereigene Cholesterinsynthese bremsen. Sie bewiesen bald, dass sie nicht nur die LDL-Werte der Patienten, sondern auch deren Infarkt- und Schlaganfallrisikosenken können.

4,5 Millionen Deutsche werden mit Statinen behandelt

Heute gehören Statine für die Behandlung der koronaren Herzkrankheit zu den wichtigsten und umsatzstärksten Medikamenten. Allein in Deutschland werden 4,5 Millionen Menschen mit Statinen behandelt, was das Gesundheitssystem jährlich 352 Millionen Euro kostet. Für das Konkurrenzprodukt Ezetimib sind es 180 Millionen Euro.

Umstritten ist die beste Dosis: Zwei Drittel der Cholesterinsenkung werden mit einer Standarddosierung erreicht. Die doppelte Dosis senkt den LDL-Wert nur um weitere fünf bis sechs Prozent.