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Gemüsegarten Gemüsegarten: Salate aus dem Frühbeet

Von Eva Neumann 17.01.2008, 09:56

Veitshöchheim/dpa. - Wenn im Winter die Beete brach liegen,lechzen alle Hobby-Gemüsegärtner dem ersten frischen Grün, den ersteneigenen Salatpflänzchen entgegen. Besonders frühe und gleichzeitigsaubere und ergiebige Erträge kann ein Frühbeet bringen. Die Kultur im Kasten ist im Kleingarten üblich und auch im Hausgarten leicht undkostengünstig machbar.

Das Prinzip ist einfach: Durch gezielt ausgerichtete Glasflächendringt viel Sonne ein. Sie erwärmt den kleinen Raum sehr schnell. Derfeuchte Boden im Kasten speichert die Wärme gut und gibt sie nurlangsam ab, so dass der ganze Kasten nur langsam abkühlt. «DieHauptnutzer von Frühbeeten sich sicherlich Hobbygärtner: Sie läutendamit die Erntezeit früher ein», beobachtet Anne Bischoff von derFirma Niemann-Obst-Gemüse-Pflanzen in Petershagen(Nordrhein-Westfalen).

Damit der erste Salat bereits im April geerntet werden kann, mussdas Frühbeet im Winter vorbereitet werden. Frühbeetkästen gibt es inverschiedenen Materialien und Größen zu kaufen. Weit verbreitet sindEinfachkästen mit einem Pultdach und Doppelkästen mit einemSatteldach. «Ideal auch für Anfänger sind Fertigbausätze. Siebestehen in der Regel aus dünnen Doppelstegplatten, sind leicht undgut transportierbar», erläutert Gottfried Röll, Gartenbautechniker ander Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim.

Alternativ lässt sich ein Frühbeet auch selbst bauen. «Für dieSeitenwände werden Holz, Beton oder Ziegelsteine verwendet. Als Dacheignen sich alte Fenster», sagt Thomas Wagner vom BundesverbandDeutscher Gartenfreunde (BDG) in Berlin. Die einfachste Form ist einWanderkasten: Innen senkrecht abgestochene Erdwälle dienen alsSeitenwände. Oben drauf kommen Fenster.

Die Maße des Frühbeetes müssen so gewählt sein, dass es ohneVerrenkungen genutzt werden kann. Wagner empfiehlt Anfängern eineLänge von zwei Metern und eine Tiefe von 80 Zentimetern: «Dadurchkann ich auch bei einseitiger Bedienung alle Pflanzen erreichen. EinDoppelkasten darf dann entsprechend 1,60 Meter tief sein.» Die Höherichtet sich nach den geplanten Kulturen.

Ideal ist ein windgeschützter, sonniger Platz, an dem dasGrundwasser nicht zu hoch steht. Dort kann das Frühbeet bereits EndeJanuar aufgebaut werden. Das Substrat sollte feinkrümelig undhumusreich sein. Eine Extragabe Kompost sorgt für einen gutenNährstoffgehalt. Pro Quadratmeter Pflanzfläche reichen allerdingsfünf Liter Kompost. «Je nach Witterung dauert es dann mindestens 14Tage, bis der Boden im Kasten erwärmt ist und bepflanzt werden kann»,erläutert Röll.

«Bereits im Januar oder Februar können Kopfsalat, Batavia undEissalat ausgesät werden. Wer Jungpflanzen setzen möchte, bekommtdiese ab Mitte März in der Gärtnerei», so Gemüseexpertin Bischoff.«Nach der ersten Ernte, ab Mitte April, folgen dann Pflücksalate wieEichblattsalat.» Diese Salatsorten sind als Schwachzehrer sehrpflegeleicht: Sie brauchen keinerlei Dünger. «Als Markiersaat machensich Radieschen sehr gut», empfiehlt Wagner. Und für Kräuter wiePetersilie findet sich bestimmt auch noch ein Eckchen.