Gegen das Chaos: Faltenfreie Ordnung im Schrank
Bad Honnef/dpa. - Morgens herrscht vor vielen Kleiderschränken Hektik: Aus den Fächern quellen Klamotten, die seit Jahren keiner getragen hat. Dafür ist das für den Arbeitstag gedachte T-Shirt verschwunden. Und das gebügelte Hemd ist im Chaos zerknittert.
«Fehlender oder falsch organisierter Stauraum ist oft die Ursache von aus den Fugen geratenen Kleiderschränken», sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) in Bad Honnef. Denn in vielen Haushalten werden im Kleiderschrank nicht nur die gesamte Kleidung, sondern auch Bettwäsche, Handtücher, Schlafsäcke, Koffer, Taschentücher, Liebesbriefe und andere Dinge aufbewahrt.
«Um Unordnung im Kleiderschrank vorzubeugen, sollte vor dem Kauf des Möbelstücks auf einer Liste festgelegt werden, welche Gegenstände darin Platz finden müssen», rät Geismann. Dabei gilt es neben dem derzeitigen auch den künftigen Bedarf an Stauraum gleich mit einzurechnen. Mit dieser Checkliste kann dann eine geeignete Inneneinrichtung des Schranks mit Kleiderstangen, Fachböden, Schubladen und anderen Ordnungssystemen erarbeitet werden.
Ordnung in den Kleiderschrank bringen Innenausstattungssysteme, die von zahlreichen Herstellern wie Hülsta, Interlübke oder Ikea angeboten werden. Ein Muss in jedem Kleiderschrank sind Kleiderstangen. «Denn Oberbekleidung wie Blusen, Hemden, Hosen, Anzüge und Kostüme sollte man grundsätzlich aufgehängt und nicht zusammengelegt im Schrank aufbewahren», rät Bärbel Neher vom Deutschen Hausfrauenbund (DHB) in Karlsruhe.
T-Shirts, Pullover und andere gefaltete Sachen kommen am besten auf Einlegeböden. «Diese Fachböden müssen sich in der Höhe verstellen lassen», rät die Möbelexpertin Doris Haselmann aus Berlin. Je mehr Positionen möglich sind, desto besser lässt sich die Unterteilung eines Schrankes an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Die Träger - meist kleine Stifte - sollten einen Metallkern und bei Glasböden einen weiche Umhüllung haben. Die Stiftenden, die in die Seitenwände gesteckt werden, müssen mindestens drei Millimeter dick sein, damit die Löcher in den Seitenwänden nicht durch hohe Belastungen ausgerissen werden.
«Herausziehbare Drahtkörbe oder Schubladen sind optimal für Socken und Unterwäsche», erklärt Annette Wolfstein von Ikea Deutschland. Boxen dagegen eignen sich für schwer erreichbare Schrankregionen. Denn die Schachteln lassen sich komplett herausnehmen, so dass die Übersicht bewahrt wird.
«Beim Kauf von Schubladen sollte der Verbraucher auf Vollauszüge achten», sagt Geismann. Diese lassen sich vollständig aus dem Schrank herausziehen. Auf diese Weise kann man den Schubkasten ganz einsehen und kommt leichter an den kompletten Inhalt heran. Übersicht für Kleinteile wie Krawatten oder Gürtel schaffen spezielle Trennstege für Schubladen.
Eine Schrankinnenbeleuchtung ist bei modernen Kleiderschränken heute fast selbstverständlich. «Durch eine solche Beleuchtung lässt sich leichter ein farblich passendes Outfit zusammenstellen», so Geismann. Als Lichtquelle sollte möglichst LED-Licht eingesetzt werden - es strahlt weniger Wärme ab.
«Die beste Schrankinneneinrichtung nützt nichts, wenn die vorgesehene Ordnung nicht eingehalten wird», gibt Neher zu bedenken. Alle 14 Tage sollte deshalb der Kleiderschrank auf Ordnung und Übersicht überprüft werden. Den Wechsel der Jahreszeiten gilt es für eine Reinigungs- und Räumaktion zu nutzen. So kann die Ordnung möglichst lange gewahrt bleiben. Frust und Stress beim Anziehen sind dann kein Thema mehr.
INFO: Der richtige Kleiderbügel hält die Kleidung in Form
Um Kleidungsstücke ordnungsgemäß aufzuhängen, ist auch der richtige Bügel wichtig. Kunststoffbügel sind zwar leicht und brauchen weniger Platz als Holzbügel. Sie bieten aber gerade bei schweren Kleidungsstücken oft nicht die notwendige Stabilität, sodass die Kleidung durch längeres Hängen auf Dauer an Passform einbüßt. Übereinstimmen muss die Breite des Bügels mit der Schulterbreite. Sonst entstehen hässliche Beulen.