Gartentipps Gartentipps: Schneiden, wässern, düngen
Halle/MZ. - Jetzt, nach dem vielen Regen und dem Warten auf Sonne, stehen im Garten viele Arbeiten an. Hier einige Tipps für die Arbeiten im Juni:
Strachelbeeren: Stachelbeermehltau ist ein Pilz, der besonders bei warmem, sonnigen Wetter auftritt. Die Früchte werden ungenießbar. Blätter, Triebe und Früchte sind mit einem weißen Belag bedeckt. Prophylaktisch werden die Stachelbeeren mit Pflanzenstärkungsmitteln behandelt. Bei starkem Befall werden betroffene Triebspitzen zurück geschnitten und zugelassene Mittel gespritzt.
Weinreben: Da der Weinstock nicht alle Trauben ernähren kann, werden alle Jungtriebe zwei Blätter hinter der Blüte gekappt. Man lässt nur die kräftigsten Trauben hängen, alle anderen Ruten, die keine Trauben angesetzt haben, werden entfernt. Die Pflanze bleibt gesund und man bekommt große, aromatische Beeren.
Ginster: Der Besenginster (Cytisus scoparius) verträgt einen starken Rückschnitt nach der Blüte besonders gut. Die Zweige werden auf zehn Zentimeter über dem Boden zurück geschnitten. Im nächsten Jahr bilden sich an den buschig wachsenden Pflanzen viele neue Blüten. Ältere, stark verholzte Pflanzen dürfen nicht so stark zurück geschnitten werden (maximal 50 Zentimeter), da sie sonst weniger stark austreiben.
Rhabarber: Damit der Rhabarber auch im nächsten Jahr üppig wächst, werden Ende Juni die Blütenstiele entfernt. Die Samenbildung kostet der Pflanze ansonsten zu viel Kraft. Mitte bis Ende Juni wird die Pflanze noch einmal mit organischem Dünger gedüngt. Es sollten auf jeden Fall noch einige Blätter nach der Ernte stehen bleiben.
Obstbäume: Da der Obstbaum nicht alle Früchte ausreichend ernähren kann, stößt er im Juni bei Birnen und Äpfeln einen Teil der Früchte ab. Diesen natürlichen Effekt des Juni-Fruchtfalls kann man verstärken, indem bei allen Fruchtquirlen die zwei größten Früchte stehen gelassen und alle anderen entfernt werden.
Hecken: Im Juni ist die beste Zeit, um Hecken wie Liguster, Hainbuche und Buchsbaum in Form zu schneiden. Es ist darauf zu achten, dass eventuell vorhandene Vogelnester bereits verlassen sind. Für eine optimale Belichtung der Hecke sollte sie konisch geschnitten werden, das heißt unten breit und nach oben hin schmaler werdend. Nach dem Schnitt wird die Hecke mit mineralischem Dünger gedüngt. An heißen Tagen sollte das Wässern nicht vergessen werden.
Tulpen: Einige Tulpensorten vertragen es nicht, wenn man sie nach der Blüte im Boden belässt. Besonders wertvolle Sorten sollten daher vorsichtig mit der Grabegabel aus dem Boden gehoben werden.
Das Laub wird noch nicht entfernt, da die Zwiebel sämtliche Nährstoffe aus den Blättern zieht. Erst wenn alle Blätter vertrocknet sind, kann man diese vorsichtig entfernen. Die Zwiebeln werden bevorzugt in einer Holzkiste kühl und trocken, nach Sorten getrennt gelagert. Ende September werden die Zwiebeln dann wieder neu ins Beet gepflanzt.
Kürbis: Nach der Ausbildung des dritten bis fünften Blattes der Kürbispflanze sollte der Haupttrieb oberhalb des zweiten Blattes abgeschnitten werden. Da jede Kürbispflanze nur drei bis fünf gut entwickelte Früchte haben sollte, wird im Juli nochmals jeder Trieb oberhalb des fünften Blattes zurück geschnitten. Der Kürbis muss ausreichend gewässert und gedüngt werden.
Der Autor ist Gärtnermeister und Inhaber einer Baumschule in Halle-Tornau.