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Gartenmöbel für den Sommer fit machen

Von Stephanie Hoenig 30.04.2007, 07:22

Köln/dpa. - Deutschlands Gärten werden jetzt wieder zu Hochdruck-Gebieten. Je näher der Sommer kommt und je wärmer es wird, desto stärker wird der Drang, die privaten Grünzonen endlich fürs Relaxen fertig zu machen: Gartenmöbel müssen gereinigt werden.

Bei Holzmöbeln ist manchmal der Schutzanstrich beschädigt. Metallmöbel können Roststellen haben. Für den Heimwerker bedeutet dies, mit Hochdruckreiniger, Schmirgelpapier oder Pinsel Hand anzulegen.

Bei Pflege und Reparatur ist es allerdings wichtig, die Eigenschaften der unterschiedlichen Materialien zu kennen, um Behandlungsfehler zu vermeiden. Als pflegeleicht gelten Gartenmöbel aus Kunststoff. «Kunststoffmöbel sollten mit Wasser und einem Spezialreiniger abgewaschen werden, der den Schmutz aus den Poren des Kunststoffes holt», sagt Michael Pommer von der Do It Yourself-Akademie in Köln.

«Damit sich Schmutz bei Gartenmöbeln aus Kunststoff schnell und einfach entfernen lässt, sollte man beim Kauf auf eine Oberflächenlackierung achten», rät Doris Haselmann, Fachautorin für die Stiftung Warentest in Berlin. Die Lackversiegelung verhindere, dass sich auf den Kunststoffmöbeln nur schwer zu entfernende graue Stellen bilden. Nicht gereinigt werden sollten Kunststoffmöbel mit Scheuermitteln, da die weiche Oberfläche dadurch kleine Kratzer bekommt. In diesen setzt sich der Schmutz später noch schneller und hartnäckiger fest.

Viele Gartenmöbel lassen sich auch gut mit einem Hochdruckreiniger säubern. Vorsicht ist jedoch bei Stühlen, Liegen und Tischen aus Holz angesagt. Hier sollte allenfalls die Flachstrahldüse zum Einsatz kommen, sagt David Wickel vom Hersteller Kärcher im baden-württembergischen Winnenden. Bei der Arbeit mit einer Punktstrahldüse oder Dreckfräse können das Holz oder der Anstrich Schaden nehmen. Wichtig ist bei sensiblen Materialien wie Holz der Abstand zum Möbel: 15 bis 20 Zentimeter sollten es mindestens sein.

Gartenstühle aus Holz mit defektem Schutzanstrich reagieren empfindlich auf Sonne, Wind und Regen. «Damit das Holz während der Gartensaison sicher geschützt ist, muss die Lack- oder Lasurschicht intakt sein», sagt Ludger Küper, Direktor des Paint Quality Institute in Frankfurt/Main. Vor dem Auftragen der neuen Farbe muss bei alten Hölzern der Untergrund immer gründlich vorbehandelt werden.

Eine abblätternde Lackschicht sollte der Heimwerker komplett entfernen. Dagegen reicht es bei alten Lasuren aus, das Holz vor dem Streichen lediglich gründlich anzuschleifen. Wenn ein Holzteil völlig abgeschliffen wurde, sollte vor dem Anstrich eine Grundierung gegen Bläue und Pilze aufgetragen werden.

Schleifen mit der Hand ist mühsam. «Um alte Anstriche restlos zu entfernen, hat sich bei großen Flächen das Abschleifen mit dem Exenterschleifer bewährt», sagt Pommer. Für kleinere oder verwinkelte Flächen sei ein so genannter Multischleifer erste Wahl.

Bei Gartenmöbeln aus Teakholz wird die silber-graue Patina, die das Holz durch Witterungseinflüsse bekommt, nicht abgeschliffen. «Wer den rötlichen Farbton des Teakholzes erhalten will, kann Teakmöbel mit Spezialreiniger und Wurzelbürste säubern und anschließend mit Teaköl behandeln», erläutert Heiko Koch vom Hersteller PNZ im bayrischen Kipfenberg. Beim Teaköl muss zwischen pigmentierten und unpigmentierten Mitteln unterschieden werden: «Pigmentiertes Teaköl hinterlässt bei nicht gereinigten Möbeln eine fast schwarze Farbe», warnt der Experte.

Auch Metall ist ein beliebtes Material für Gartenmöbel. Durch Schaden an der Schutzschicht können Metallmöbel im Außenbereich allerdings rosten. «Beim Bearbeiten sollte der Rost gründlich abgeschliffen oder abgebürstet werden», rät Küper. Sonst frisst sich der Rost unter dem neuen Anstrich weiter ins Metall.

Nach dem Abschleifen wird das Metall grundiert, vorgestrichen und endbehandelt. «Als Alternative zum mühsamen Rostentfernen und Vorbehandeln können auch "3 in 1"-Metallschutzprodukte gewählt werden - sie bieten Rostschutz, Grundierung und Decklack zugleich», erläutert Küper. Solche Produkte, die es in verschiedenen Farbtönen gibt, können direkt auf den verrosteten Gegenstand aufgetragen werden.