Gartenmöbel für den Frühling fit machen
Bad Honnef/dpa. - Mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling holen Garten- und Balkonbesitzer wieder Tische und Stühle ins Freie. «Doch bevor man draußen relaxen kann, müssen die Gartenmöbel von Schmutz, Staub und Spinnweben befreit werden.»
Darauf weist Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie in Bad Honnef hin. Bei Holz müsse oft auch der Schutzanstrich erneuert und bei Möbeln aus Metall der Rost entfernt werden.
Der Pflegeaufwand hängt vom Material ab. Um Schäden vorzubeugen, gilt es, die materialspezifischen Eigenschaften zu beachten. Relativ pflegeleicht sind Gartenmöbel aus Kunststoff. «Damit diese Möbel keinen Grauschleier bekommen, sollten sie mit Wasser und einem Spezialreiniger für Kunststoffmöbel abgewaschen werden», rät Michael Pommer von der DIY-Akademie in Köln. Nach der Wäsche bringe das Einreiben mit Olivenöl wieder neuen Glanz. Geismann empfiehlt als Alternative Autopolitur.
«Auf keinen Fall sollten Kunststoffmöbel mit Scheuermitteln gereinigt werden», warnt die Autorin Doris Haselmann, die für die Stiftung Warentest einen Ratgeber zum Möbelkauf geschrieben hat. Durch solche Reiniger werde der Kunststoff zwar zunächst wieder sauber, aber die relativ weiche Oberfläche bekomme durch die Behandlung Kratzer. Darin setze sich Schmutz dann noch schneller und hartnäckiger ab.
Schon beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Möbel eine Oberflächenlackierung haben. Denn durch die Lackversiegelung lasse sich Schmutz von Kunststoffmöbeln leichter entfernen - und die Gartenmöbel bleiben länger sauber und schön, erläutert Haselmann.
«Holzoberflächen lassen sich am besten mit einer Wurzelbürste und etwas Wasser in Richtung der Maserung säubern», erklärt Geismann. Ein abgeblätterter Anstrich von Holzmöbeln sollte erneuert werden. Lasierte Möbel bekämen nach dem Abschleifen eine neue Lasur. Geölte Flächen könnten neu eingeölt werden.
«Bei unbehandelten Harthölzern wie Teak bildet sich durch Regen, Schnee und Wind eine graue Patina», erläutert Pommer. Diese Silberschicht lasse sich allerdings durch regelmäßiges Ölen mit speziellem Öl für diese Holzart verhindern. Aber auch schon vergrautes Holz könne mit Spezialreiniger, der auf das Möbel aufgepinselt wird, aufgearbeitet werden.
Nach einer Einwirkungszeit könne dann der Tisch oder der Stuhl mit einer Wurzel- oder einer Scheuerbürste und reichlich Wasser kräftig abgeschrubbt werden. Bei diesem Arbeitsschritt komme der ursprüngliche Farbton wieder zum Vorschein. Bevor das Holz nach dem Entgrauen geölt werden kann, müsse es 48 Stunden trocknen.
Metall-Gartenmöbel sind vor allem witterungsbeständig. «Sie können aber durch Schäden an der Schutzschicht vom Rost befallen werden», erklärt Pommer. Fürs Aufarbeiten sollte Lack in der passenden Farbe gekauft und der Rost vorher gründlich abgeschliffen oder abgebürstet werden. Außerdem muss die Schadstelle vor dem Auftragen des Farblacks grundiert und vorgestrichen werden.
«Gartenmöbel lassen sich auch mit einem Hochdruckreiniger reinigen», sagt Pommer. Aber nicht alle eignen sich dafür. So dürften Holzmöbel nur mit einem Abstand von 40 Zentimetern gereinigt werden, da sonst das Holz oder der Anstrich Schaden nehmen könnten. Bei Metallmöbeln entferne der Reiniger in geringem Abstand dagegen sogar Roststellen. «Nicht geeignet ist der Hochdruckreiniger für Möbel mit einem Flechtwerk - dem sogenannten Loom», warnt Geismann. Denn auch wenn dieses Material wasserabweisend und witterungsbeständig sei, halte es Hochdruck nicht aus: Es splittert und bricht.
Dunkle Gartenmöbel können sich im prallen Sonnenlicht auf 70 bis 80 Grad aufheizen. Möbel mit hellen Farben erreichten dagegen unter gleichen Bedingungen nur Temperaturen bis 40 Grad, erläutert die Stiftung Warentest in Berlin. Beim Kauf von sehr dunklen Gartenmöbeln sollten als Schutz vor aufgeheizten Oberflächen helle Polsterauflagen mitgekauft werden, die die Sitz- und Rückenfläche möglichst abdecken.