Gartenmöbel aus Tropenholz Gartenmöbel aus Tropenholz: Es gibt genügend Sitz-Alternativen zur Raubbau-Bestuhlung

Hamburg/Bad Honnef/dpa. - Beim Kauf von Gartenmöbeln aus Tropenholz sollte der Umwelt zuliebe darauf geachtet werden, dass das Holz nicht aus Raubbau stammt. «Sicherster Hinweis darauf ist das FSC-Siegel», sagt Sandra Pfotenhauer, Waldexpertin der Umweltorganisation Greenpeace in Hamburg. Das Siegel, ein stilisierter Baum mit Häkchen, wird vom weltweit operierenden Forest Stewardship Council nach besonders strengen Kriterien vergeben.
Dabei werde darauf geachtet, dass die Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden und für das geschlagene Holz Ersatz geschaffen wird, so Pfotenhauer. Wichtig für die Vergabe des FSC-Siegels seien zudem die Umstände, unter denen die Arbeiter vor Ort leben und arbeiten. «Allerdings sollten Verbraucher sich dieses Siegel vor dem Kauf genau ansehen», rät Ursula Geismann, Pressesprecherin des Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) in Bad Honnef. Das Zertifikat wird demnach häufig nachgeahmt, indem zum Beispiel ähnliche Schriftzüge verwendet werden.
Geismann rät deshalb, mit dem Händler über das jeweilige Zertifikat zu sprechen. Zwar gebe es mittlerweile auch Umweltsiegel anderer Organisationen. Doch seien die Kriterien für die Vergabe dort weniger streng. «Da kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Hölzer aus Raubbau stammen.»
Der größte Teil der für Gartenmöbel verwendeten Hölzer kommt laut Greenpeace-Expertin Pfotenhauer aus Indonesien. «Rund 90 Prozent davon stammen aus dem Raubbau, der den Bestand der Regenwälder gefährdet.» Tropenholzarten wie Teak gelten als besonders robust und pflegeleicht. Sie halten Frost und Regen oft besser stand als europäische Holzsorten. Auch Holzarten wie Meranti und Bangkirai stammten aus den Wäldern Südostasiens, die in «atemberaubenden Tempo vernichtet werden», so die Umweltschutzorganisation Robin Wood in Bremen.
Alternativen zum Tropenholz sind Ursula Geismann zufolge zum Beispiel Rubinie und Rote Zeder. Letztere werde aus Kanada nach Deutschland eingeführt. Ein vergleichsweise hartes und damit widerstandsfähiges Holz sei die Lerche. Beim Kauf von Gartenmöbeln aus Kieferholz, sollte darauf geachtet werden, dass das Holz druckimprägniert ist. «Im Winter müssen diese Möbel allerdings ins Haus gestellt werden.» Auch Umweltschützerin Pfotenhauer macht darauf aufmerksam, dass Gartenmöbel aus europäischen Hölzern etwas mehr Pflege benötigen. «Aber das sollte uns der Erhalt der Regenwälder wert sein.»