Futuristische Uhren mit großem Durchmesser liegen im Trend
Pforzheim/dpa. - Das Angebot reicht von der einfachen Sportuhr für 40 Euro bis zum Fliegerchronographen für mehrere Tausend Euro - den einen Trend bei Uhren gibt es dieses Jahr nicht. En vogue sind aber Uhrengehäuse mit großem Durchmesser.
Der beträgt zum Teil bis zu 5,5 Zentimeter, heißt es bei der Deutschen Schmuck- und Uhren-Gesellschaft in Pforzheim. Selbst Damen tragen die «Pizza-Uhren» derzeit gerne.
Wer in die Auslagen der Juweliere schaut, sieht es vor vor allem golden glitzern: Das Edelmetall findet sich an ganz vielen Uhren wieder - zum Beispiel der Yacht Master II Regatte Chronograph von Rolex, beim Damenmodell Love von Cartier, dem Duomètre à Chronograph von Jaeger Le Coultre, der Lady Royal Oak Offshore von Audemars Piguet, der Senior Meissen von Glashütte. All das sind Luxusuhren, die so viel kosten wie eine Mitteklasse-Limousine. Der Trend zu den üppigen Luxus-Chronographen ist ungebrochen, so die Uhren-Gesellschaft.
Es geht aber auch günstiger: Durch und durch sportlich kommt zum Beispiel der Fly-Back-Chronograph mit Kompass und zweiter Zeitzone daher. Die Uhr vom Hersteller Timex mit emaillierter Krone hat ein Titan-Gehäuse und kostet 549 Euro. Eleganter ist das Modell Legend Diver von Longines: ein Edelstahlgehäuse mit 4,2 Zentimetern Durchmesser, zwei Kronen, einer beidseitig drehbaren Tauchzeitscheibe und einem synthetischen Armband. Die Leuchtziffern prangen auf schwarzem Grund. Die Unverbindliche Preisempfehlung (UVP) lautet auf 1440 Euro.
Montblanc setzt bei seinen Damenuhren auf glitzernde Steinchen: Auf der Lünette der Ministar White Gold Lady wechseln sich schwarze Diamanten mit weißen ab. Die kleine Lady kostet den spendablen Gatten 19 500 Euro. Dafür darf er zwischen einem weißen und einem schwarzen Perlmuttziffernblatt wählen. Und auch auf den Uhren von Carrera Watches glitzert es. Laut Horst Valentin, Präsident des Zentralverbandes für Uhren, Schmuck und Zeitmesstechnik in Northeim (Niedersachsen) sind Glitzersteinchen derzeit vor allem bei günstigen, sehr modischen Uhren zu finden.
Der Experte hat neben der Nachfrage nach auffälligen Uhren eine Trendwende zu schlichteren Modellen ausgemacht. Einfache Eleganz verkörpern zum Beispiel die Senator Sixties von Glashütte oder die Attaché Gangreserve von Junghans. Aber auch schlichte Eleganz hat ihren Preis: Die Attaché Gangreserve schlägt mit rund 1300 Euro zu Buche. Wer mit Gold, Edelsteinen, falschem Glitzer und klassischer, aber teurer Schlichtheit am Handgelenk nichts anfangen kann, findet seine Traumuhr vielleicht im Programm von The One.
Die sogenannten Binäruhren wirken, als hätte sie Captain Kirk auf der Erde vergessen - ein herkömmliches Ziffernblatt sucht man vergebens. Stattdessen leuchten zwei Reihen von Leuchtdioden in verschiedenen Farben. «Addiert man die Stellenwerte der beleuchteten LEDs, erhält man die exakte Uhrzeit», so der Hersteller. Das aktuelle Modell Kerala Trance kostet 189 Euro. Und die Hauptsache, dass der Träger weiß, wie spät es ist.