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Frühbeete Frühbeete: Salat sprießt im Kasten

Von Nicole in der Beeck 10.02.2004, 16:29

Halle/MZ. - Mit einem Gewächshaus lässt sich der Kälte trotzen. Doch das ist teuer. Zudem reicht oft der Platz für das dauerhaft verankerte Glashaus im Garten nicht. Die Alternative: Ein Frühbeet, das mit Folie oder Glas abgedeckt wird. Der kostengünstige kleine Bruder vom großen Gewächshaus ist besonders gut für den Anfänger geeignet, der Spaß am Verfrühen hat. "Frühbeete lassen sich leicht selber bauen und bei Bedarf zügig wieder entfernen", sagt Diplom-Gartenbauingenieur Günter Tschauder.

Der Haken: Die klassische Anfängervariante ist nicht beheizt. Sind Minusgrade zu erwarten, muss eine Abdeckung aus Vlies oder Schilfmatten zum Schutz der Jungkultur her. Die Aussaat im Frühbeet kann Tschauder zufolge bereits im März beginnen. So lassen sich auf dem geschützten Terrain frostempfindliche Jungpflanzen für den Gemüsegarten ebenso vorziehen wie Sommerblumen. Wer beispielsweise Salat oder Spinat im Frühbeet sät, kann mit der Ernte schon drei bis vier Wochen vor dem regulären Freilandtermin starten.

Für das besondere Beet sollte ein sonniger, windgeschützter Standort gewählt werden.

Wer selber werkeln will, baut etwa aus kräftigen Holzbohlen einen festen Rahmen, auf den später Fenster gelegt werden. Wichtig: Der auf dem ebenen Gartenboden platzierte Rahmen muss leicht nach Süden geneigt sein, damit die noch spärlichen Sonnenstrahlen optimal genutzt werden. Als Größe empfiehlt Tschauder drei Fenstermaße à 1,50 Meter mal 0,80 Meter. Die Höhe sollte je nach gewählter Kultur minimal 30 Zentimeter und maximal 50 Zentimeter betragen.

Der Frühbeetboden wird ausgehoben und mit guter Blumenerde verfüllt. Optimal ist, wenn eine mit Wasser besprühte und festgetretene Schicht Pferdemist den Untergrund bildet; der poröse Dung gibt Wärme ab, die nach oben entweicht.

"Gesät wird im Frühbeet wie im Freiland", sagt der Fachmann. Allerdings sollten nur frühe Treibsorten gewählt werden. Neben Salat, Kohlrabi, Spinat und Blumenkohl bieten sich auch Kräuter als Erstkultur an. "Entscheidend ist, die Temperatur im Frühbeet regelmäßig zu kontrollieren", mahnt Tschauder. Steigt sie auf über 23 Grad Celsius, muss gelüftet werden. Auch regelmäßiges Gießen - die Erde sollte stets leicht feucht sein - und Düngen sind für den Ernteerfolg wichtig.

Ist das Frühbeet Mitte Mai abgeerntet, lässt es sich gut für den Anbau wärmeliebender Pflanzen wie Gurken, Zucchini und Kürbisse nutzen. Spätestens dann sollte aber auch eine Schattierung des Terrains möglich sein, damit die Pflanzen nicht verbrennen.