Fortsetzung Fortsetzung: Die Mode schwelgt im Stilmix
Große Reiter waren die Magyaren. Die New Yorker ModeschöpferinAnna Sui schweift aber aus einem anderen Grund nach Ungarn. Ihr hates die dortige Folkore angetan. In ihrer Herbst-Kollektion findensich weiße Trachtenkleider mit aufgestickten Bauernblumen, in denensich die Trägerin ohne Scheu auf einem örtlichen Erntedank-Festblicken lassen könnte. Die Modelle schreiben den Romantiklook fort,der mit seinen Rüschen und Raffungen schon den Sommer geprägt hat,aber selten so stilrein zu sehen ist wie hier. Üblicherweise wird ermit modernen Elementen gebrochen, wodurch sich dann «sportive» oder«urbane» Romantik ergibt, wie es bei der Modemesse CPD in Düsseldorfheißt.
Aber auch der Landadel rüstet in diesem Winter auf, um im rauenKlima der Städte zu bestehen. «Wehrhaft», nennt DMI-Sprecherin Giesediesen Stil, zu dem etwa Stulpen oder Gamaschen gehören, die imtäglichen Überlebenskampf die Schienbeine schützen, wenn sie auch wiebei Chanel nur aus Tweed bestehen. Die ausgewachsenen Beinkleiderwerden ebenfalls wieder rustikaler. Weite Workwear-Hosen mitaufgesetzten Cargotaschen signalisieren, dass Träger oder Trägerinüber hand- und krisenfeste Begabungen verfügt. Röcke, derzeit eherbei jüngeren Frauen beliebt, sind zumeist knielang und gern ausWildleder oder besticktem Denim.
Mit Jeans kann man auf absehbare Zeit ohnehin nichts falschmachen. Sie sollten freilich von Anfang an so aussehen, als hätte mannoch die letzte Klassenfahrt zu Schulzeiten darin absolviert. Auchder so genannte Dirty-Look in Gelb, Beige oder Grün schlägt in dieseKerbe. Obenherum bieten sich T-Shirts an, die mit möglichst witzigenVerzierungen und Sprüchen die Blicke auf sich ziehen. Dass Jeans undT-Shirt gut zueinander passen, spricht aber eigentlich eher gegendiese Kombination - schließlich stehen die Zeichen in dieser Saisonauf Stilmix.