Versteckte Kosten Versteckte Kosten: Über 400 Banken verlangen Gebühren fürs Zahlen per EC-Karte

Halle (Saale) - Die Corona-Pandemie macht das bargeldlose Zahlen noch beliebter: Wer beim Einkaufen kontakte vermeiden will, der nutzt statt Bargeld lieber die ECV-Karte, und die am besten auch kontaktlos. Das Finanzportal „biallo.de“ warnt allerdings: Für viele Bankkunden kann das richtig teuer werden.
Denn das Portal hat mehr als 400 Banken und Sparkassen gefunden, die ihren Kunden jede einzelne Transaktion in Rechnung stellen. Vor allem Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken würden ihren Kunden jede Zahlung per Karte in Rechnung stellen. Einige Banken würden zwei Cent berechnen, andere verlangen bis zu 75 Cent pro Vorgang.
Finanzexperten: Vor allem bei Basiskonsten sind Gebühren hoch
Betroffen seien vor allem Kunden von klassischen Filial- und Basiskonten. Auch bei Onlinekonten hätten die Tester einige Fälle gefunden. In Sachsen-Anhalt listet „biallo.de“ unter anderem die Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld, die Volksbank Köthen-Bitterfeld und die Volksbank Gardelegen auf, die bei einigen Kontomodellen bis zu 50 Cent pro Kartenzahlung berechnen.
Im Laufe eines Jahres kommt da viel Geld zusammen. „Wer heute werktäglich rund dreimal bargeldlos zahlt, auf den kommen im Monat 60,00 Euro oder 720,00 im Jahr zu“, rechnen die Experten vor. Kunden sollten daher genau die Leistungen und Preise verschiedener Banken und Konten vergleichen und genau ins Kleingedruckte schauen. "Statt ehrlich und offen die Entgelte für Kartenzahlungen konkret zu nennen, werden diese im Preisverzeichnis regelmäßig unter Buchungsposten versteckt", kritisiert denn auch Niels Nauhauser, Bankenexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Wer beispielsweise ein Konto ohne Monatsgebühr wählt, bei dem aber pro Kartenzahlung 50 Cent berechnet werden, der zahlt bei nur einer Zahlung per EC-Karte am Tag am Ende stolze 15 Euro pro Monat. (mz)