Steuer Ausland Bonus Steuer Ausland Bonus: So sparen Sie Geld beim Zahnarzt-Besuch

Wenn der Zahn gezogen ist, muss die Lücke meist gefüllt werden – hier gibt es viele Möglichkeiten. Aber die Entscheidung hängt nicht nur vom Gebiss ab: Auch die Finanzen spielen oft eine Rolle.
Grundsätzlich sollten Zahnärzte vor dem Ziehen alle Möglichkeiten zur Rettung geprüft haben. „Einen Zahn zu erhalten, hat immer Priorität“, sagt Prof. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer (BZÄK). Eine Wurzelkanalbehandlung kann oft noch helfen. Wichtig sei, die Erhaltungswürdigkeit mit einer Röntgen-Untersuchung zu prüfen, rät die Kompetenzstelle Zahngesundheit bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD).
Nicht immer lässt sich ein Zahn aber retten. Wer gesetzlich versichert ist, kann immerhin seinen Eigenanteil bei den Zahnarztkosten deutlich herunterschrauben. Diese Sparmöglichkeiten haben Sie:
Nach Alternativen fragen
Braucht ein Patient einen Zahnersatz, sollte er seinen Zahnarzt gezielt nach Alternativen zu der vorgeschlagenen Lösung fragen. Anstelle einer Brücke kann zum Beispiel ein Implantat eine Möglichkeit sein. Zahnärzte sollten ihre Patienten über alle Möglichkeiten aufklären, und Patienten können sich im Zweifel auch eine zweite Meinung einholen.
Sind beispielsweise die Nachbarzähne gesund, kann ein Implantat gegenüber der Brücke die bessere Wahl sein. Denn für eine Brücke müssen die benachbarten Zähne beschliffen werden, und das kann gesunde Zähne eventuell schädigen. Bei wenigen vorhandenen Restzähnen und mehreren Zahnlücken dagegen lohnt sich eine herausnehmbare Prothese in der Regel.
Die Unabhängige Patientenberatung Deutschland rät davon ab, immer gleich ein Implantat zu bevorzugen, denn Implantate halten oft nicht so lange wie etwa Brücken. Außerdem muss die Behandlung immer privat gezahlt werden.
Bonusheft führen
Gehen Patienten regelmäßig zur Vorsorge-Untersuchung beim Zahnarzt, können sie bei eventuell nötigem Zahnersatz bares Geld sparen. Entscheidend dafür sei das lückenlose Führen des Bonusheftes, erklärt Dirk Kropp von der Initiative proDente. Erwachsene müssen dafür mindestens einmal pro Kalenderjahr, Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren zweimal jährlich zur Vorsorge beim Zahnarzt. Dabei ist es egal, ob zwischen den Untersuchungen 11 oder 15 Monate liegen. Wichtig sei nur, dass bei Erwachsenen einmal pro Kalenderjahr das Bonusheft abgestempelt werde.
Der regelmäßige Gang zum Zahnarzt kann sich lohnen: Denn nach fünf Jahren regelmäßiger Vorsorge, geben die gesetzlichen Krankenkassen zum Festzuschuss einen Bonus von 20 Prozent der Zuschusssumme. Bei zehn Jahren regelmäßiger Kontrolle sind es 30 Prozent.
Von der Steuer absetzen
Der Steuerberater-Verband Köln empfiehlt, Belege für Krankheitskosten wie den Zahnersatz bereits von Jahresbeginn an gut aufzubewahren. Auch wenn sich die Kosten innerhalb der zumutbaren Belastung bewegen, kann es sich lohnen, die angefallenen Beträge in der Steuererklärung geltend zu machen. Da regelmäßig Klagen bezüglich der Höhe des zumutbaren Eigenanteils vor den Gerichten anhängig sind, raten die Steuerberater, aktuelle Verfahren fortwährend zu beobachten bzw. einen Steuerberater einzubinden.
Härtefallregelung, Preisvergleiche oder Zahnarzt-Wechsel: Weitere Spartipps rund um den Zahn gibt es auf der nächsten Seite.
Zusatzleistungen in Anspruch nehmen
Beim Zahnersatz zeigen sich gesetzliche Krankenkassen meist sehr zurückhaltend. Mittlerweile bieten etliche Kassen im Rahmen von Zusatzleistungen vergünstigte Zahnbehandlungen an. Dafür müssen Patienten aber bereit sein, den Zahnarzt zu wechseln.
Zahnreinigungen zum Festpreis von 50 Euro oder Implantate zum Festpreis von 1100 Euro, dazu längere Garantiezeiten, gibt es nur bei Zahnärzten, mit denen die Kassen spezielle Verträge ausgehandelt haben. Man sollte sich bei seiner Krankenkasse erkundigen, ob sie derartige Angebote hat und zu welchen Konditionen sie leistet.
Härtefallregelung nutzen
Für bestimmte Einkommen gelten Härtefallregelungen, bei denen die Kasse mitunter die gesamten Kosten trägt. Bei Frontzahnlücken, die in der Regel mit einfachen Brücken behandelt werden können, liegen die Festzuschüsse zum Beispiel bei mindestens 50 Prozent, rechnet Prof. Dietmar Oesterreich vor. Diese Zuschüsse gelten für die sogenannte Regelversorgung. Im Fall der Frontzahnlücke sei das eine Nicht-Edelmetall-Legierung, die nach außen zahnfarben verblendet ist. Wer höhere Qualität – etwa eine Legierung aus Gold oder Vollkeramik – will, muss mehr zuzahlen.
Implantate dagegen sind immer private Leistungen, die der Patient selbst zahlen muss. Es sei denn, er hat eine Zahnzusatzversicherung, deren Police diese Behandlung abdeckt.
Zahnarztkosten unbedingt vergleichen
Trotz allem Vertrauens, lohnt es sich nachzufragen, was andere Zahnärzte berechnen. Ein Beispiel: Die Kosten für Zahnreinigungen schwanken zwischen 40 und 120 Euro. Ebenso treten bei Inlays, Kronen und Implantaten extreme Preisunterschiede auf. Hier ist entscheidend, mit welchem Labor der Arzt zusammenarbeitet und welcher Gebührensatz zu Grunde liegt.
Zahnarzt-Auktionen,Behandlung im Ausland und Zahnkliniken: Noch mehr Spartipps erhalten Sie auf der nächste Seite.
Zahnarzt-Auktionen erstellen
Um die Kosten beim Zahnarzt zu reduzieren, können Patienten eine Zahnbehandlung versteigern. Sie stellen auf Portalen wie www.zahngebot.de, www.medikompass.de oder www.2te-Zahnarztmeinung.de Ihren Heil- und Kostenplan ein. Zahnärzte können dann mitsteigern. 40 Prozent Ersparnis sind in der Regel möglich.
Zahnklinik aufsuchen
Zahlreiche Zahnkliniken, die mit einer Uniklinik zusammenarbeiten, bieten sogenannte Studenten- oder Patientenkurse an, in denen man sich von Studenten höherer Semester für einen Bruchteil der üblichen Zahnarztkosten behandeln lassen kann. Diese Option steht allen gesetzlich versicherten Patienten offen. Die üblichen Festzuschüsse von der Kasse gibt es auch in diesem Fall.
Behandlung im Ausland
Ungarn, Tschechien, Polen oder Mallorca sind inzwischen keine Geheimtipps mehr. Die Kostenersparnis liegt nach Schätzungen dennoch bei 30 bis 50 Prozent. Die Krankenkassen gewähren die üblichen Zuschüsse wie beim deutschen Zahnarzt.
Wichtig: Reichen Sie vorher den Heil- und Kostenplan ein, in dem der ausländische Arzt ein detailliertes Angebot gemacht haben sollte. Einige ausländische Ärzte haben sogar Kooperation mit einem deutschen Kollegen. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer Kasse nach Erfahrungsberichten.
Verhandeln
Wenn Sie ein günstiges Angebot gefunden haben – ob im Ausland oder bei einer Auktion – können Sie immer noch zu Ihrem Arzt des Vertrauens gehen und haben eine gute Verhandlungsbasis. (gs, mit Material von dpa und Biallo)


