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Drei Alternativen Drei Alternativen: Lebensversicherung wird immer unattraktiver

03.05.2016, 17:06
Üppige Zinsversprechen in der privaten Altersvorsorge bringen Lebensversicherungen in die Bredouille. Der Garantiezins für Neuverträge soll daher weiter runter. 
Üppige Zinsversprechen in der privaten Altersvorsorge bringen Lebensversicherungen in die Bredouille. Der Garantiezins für Neuverträge soll daher weiter runter.  dpa-Zentralbild

Für Neukunden lohnt sich der Abschluss einer klassischen Lebensversicherung kaum noch. Das gilt nicht nur, weil das Bundesfinanzministerium den Garantiezins ab 1. Januar 2017 auf 0,9 Prozent senken will – ein Rekordtief. „Das Modell ist insgesamt unflexibel und teuer“, erklärt Ralf Scherfling von der Verbraucherzentrale NRW. Meist gehen von den eingezahlten Beiträgen hohe Verwaltungskosten und Risikobeiträge ab.

So müssten Verbraucher etwa in den ersten fünf Jahren die Abschlussgebühr begleichen. Wer den Vertrag nicht durchhalten kann und in den ersten Jahren kündigt, macht sogar Verluste. „Denn dann bekommt man weniger Geld zurück, als man eingezahlt hat“, sagt Verbraucherschützer Scherfling. Er rät: „Sparen und Absichern trennen“.

Aber es gibt drei Alternativen zur klassischen Lebensversicherung:

Risikolebensversicherung Wer seine Familie absichern will, sollte sie abschließen. Denn sie zahlt, wenn die versicherte Person - also beispielsweise der Hauptverdiener – stirbt. „So kann man wenigstens finanzielle Sorgen in einer solchen Situation mindern“, sagt der Verbraucherschützer.

Banksparplan Enthält der Vertrag einen attraktiven Bonus, kann er sich trotz geringer Grundverzinsung lohnen. Scherfling rechnet vor: Auch wenn Sparer für einen Banksparplan mit vermögenswirksamen Leistungen nur 0,05 Prozent Zinsen bekommen, können sie insgesamt nach sieben Jahren eine Rendite von rund 3 Prozent erhalten. Voraussetzung: Die Bank zahlt einen attraktiven Bonus von etwa 12 bis 14 Prozent. „Bei diesem Modell steht die Grundverzinsung also an zweiter Stelle“, sagt er.

Fondssparplan Wer mehr Risiko eingehen will und etwas Zeit mitbringt, kann auf Fondssparpläne setzen. In der Regel sind passiv gemanagte Fonds - sogenannte ETFs – etwas günstiger, weil Sparer dafür keine Verwaltungsgebühr zahlen müssen. Wer sein Geld kurzfristig anlegt oder wenig Risiko eingehen will, sollte besser Mischfonds wählen. Ansonsten können Anleger auch auf Aktienfonds setzen. Das lohne sich meist nur bei einer Laufzeit von mindestens zehn Jahren. „Sonst kann man mögliche Kursschwankungen nicht aussitzen und macht unter Umständen Verluste“, erklärt Scherfling. (dpa)