1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Finanzen
  6. >
  7. Betriebskosten-Spiegel: Betriebskosten-Spiegel: Nebenkosten belasten die Mieter stark

Betriebskosten-Spiegel Betriebskosten-Spiegel: Nebenkosten belasten die Mieter stark

Von Daniel Rademacher 01.07.2014, 11:10
In begehrten Lagen ist bezahlbarer Wohnraum knapp, das schlägt sich auch in den Mieten nieder. Die Ausgaben für Heizen, Warmwasser und Co. tun ihr Übriges. Sie sind längst zur „zweiten Miete“ geworden.
In begehrten Lagen ist bezahlbarer Wohnraum knapp, das schlägt sich auch in den Mieten nieder. Die Ausgaben für Heizen, Warmwasser und Co. tun ihr Übriges. Sie sind längst zur „zweiten Miete“ geworden. dpa Lizenz

Die Mieten steigen, doch für viele Mieter ist das nicht alles. Sie müssen fürs Heizen, die Flurreinigung oder die Müllbeseitigung tief in die Tasche greifen. Der Mieterbund hat neue Daten zur „zweiten Miete“ ausgewertet und erwartet weitere Belastungen.

Heizen und warmes Wasser machen inzwischen fast zwei Drittel der Betriebskostenabrechnung vieler Mieter aus. Das geht aus dem neuen Betriebskostenspiegel des Deutschen Mieterbunds hervor. Unterm Strich müssen Mieter demnach im Schnitt 2,20 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche im Monat an Betriebskosten zahlen. Davon machen 1,16 Euro die Heizkosten aus und 0,27 Euro entfallen auf Warmwasser.

Rechnet man alle denkbaren Betriebskosten wie etwa Gartenpflege, Aufzug oder Kabelfernsehen zusammen, kommt der Mieterbund auf einen Wert von 3,19 Euro pro Quadratmeter im Monat. Für eine 80 Quadratmeter große Wohnung wäre dies eine „zweite Miete“ von 3062,40 Euro im Jahr.

Die Ergebnisse beziehen sich auf inzwischen ausgewertete Abrechnungsdaten von 2012. Die Betriebskosten liegen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Für das Abrechnungsjahr 2013 erwartet der Verband aber gestiegene Betriebskosten. Es zeige sich einmal mehr, wie richtig der Begriff der „zweiten Miete“ im Zusammenhang mit den Betriebskosten sei, sagte Ulrich Ropertz vom Mieterbund. Denn der Aufschlag betrage inzwischen im Schnitt ein Drittel der Kaltmiete.

Inbesondere für Heizen und Warmwasser sind die Kosten im Abrechnungsjahr 2012 dem Mieterbund zufolge gestiegen: Die Heizkosten legten demnach um rund 17 Prozent zu, was auf die kälteren Wintermonate und einen Anstieg des Heizenergieverbrauchs zurückzuführen sei. Auch hätten sich höhere Energiepreise bemerkbar gemacht.

Zwar gibt es zwischen Ost- und Westdeutschland unterm Strich nur noch geringe Unterschiede bei den Betriebskosten. Allerdings muss dem Mieterbund zufolge für Grundsteuer, Müll, die Gebäudereinigung und Versicherungen im Westen teilweise deutlich mehr bezahlt werden als im Osten. Dort liegen die Kosten für Wasser und Abwasser sowie die Heizkosten jedoch höher.

Für 2013 rechnet der Mieterbund mit gestiegenen Betriebskosten. In vielen Städten und Kommunen sei etwa die Grundsteuer erhöht worden, zudem kämen Zusatzkosten etwa für Legionellenüberprüfungen oder Wartungskosten für Rauchmelder hinzu. Auch die Heizkosten dürften vielfach gestiegen sein. Zwar blieben die Energiepreise 2013 demnach weitgehend stabil, allerdings kletterte der Verbrauch um etwa 5 Prozent. Das lag am kalten und langen Winter Anfang 2013.

Nach neuesten Daten summierten sich im Abrechnungsjahr 2012 alle denkbaren Betriebskosten auf 3,19 Euro pro Quadratmeter/Monat (im Schnitt waren es 2,20 Euro). Der erste Wert setzt sich folgendermaßen zusammen (pro Quadratmeter im Monat):

Nach Einschätzung der Wohnungswirtschaft tragen steigende Nebenkosten derzeit stärker zu höheren Wohnkosten bei als der Anstieg der Mieten. So seien die Kaltmieten bei den Mitgliedern des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent gestiegen, die warmen Betriebskosten aber um 2,8 Prozent.

Diese Entwicklung müsse durch eine Nebenkosten-Bremse eingedämmt werden, forderte GdW-Präsident Axel Gedaschko am Montag. Der GdW vertritt bundesweit rund 3000 Wohnungsunternehmen, die sechs Millionen Wohnungen vermieten. (dpa)

In begehrten Lagen ist bezahlbarer Wohnraum knapp, das schlägt sich in den Mieten nieder. Und die Ausgaben für Heizen, Warmwasser und Co. sind längst zur „zweiten Miete“ geworden. Was können Mieter tun?

Damit sind die Betriebskosten gemeint, die Mieter neben der regulären monatlichen Miete bezahlen müssen. Darunter fallen „warme Betriebskosten“ wie etwa Heizung und Warmwasser oder „kalte Betriebskosten“ - dazu gehören unter anderem Abwasser, Grundsteuer, Müllbeseitigung, Versicherungen oder Gartenpflege. Da diese Kosten inzwischen einen beträchtlichen Teil der Gesamtwohnkosten ausmachen, wird häufig von „zweiter Miete“ gesprochen.

Die Pläne von Schwarz-Rot zielen vor allem auf die Mietpreisentwicklung ab. Daher soll es eine „Mietpreisbremse“ geben. Künftig ist geplant, dass die neue Miete in angespannten Märkten maximal zehn Prozent über dem ortsüblichen Niveau liegen darf. Wer bisher schon mehr verlangte, soll das aber weiterhin tun dürfen. Zudem sind neu errichtete und umfassend modernisierte Wohnungen ausgenommen. Die angespannten Märkte sollen die Länder selbst ausweisen. Aus der Union und von Hauseigentümern wurde erneut Kritik an den Plänen laut, etwa dass sie zu wenig praxistauglich seien. In Kraft treten sollen die neuen Regeln im kommenden Jahr.

Nein. Dies ist gesetzlich geregelt - unter anderem in der Betriebskostenverordnung. Vor allem muss der Vermieter den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und bestimmte Fristen beachten. Streit über die Richtigkeit der Betriebskostenabrechnung beschäftigt die Gerichte immer wieder.

Nach neuesten Daten des Deutschen Mieterbunds müssen Mieter in Deutschland 2,20 Euro pro Quadratmeter im Monat an Betriebskosten aufwenden. Rechnet man alle denkbaren Posten zusammen, sind es 3,19 Euro pro Quadratmeter im Monat, wie aus Daten für das Abrechnungsjahr 2012 hervorgeht. 2013 dürften die Betriebskosten nach Einschätzung des Mieterbundes gestiegen sein. Steigende Nebenkosten tragen nach Einschätzung des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) derzeit stärker zu höheren Wohnkosten bei als der Anstieg der Mieten.

In den vergangenen Jahren gab es bei den Energiekosten eigentlich nur eine Richtung: nach oben. Zuletzt waren die Preise jedoch weitgehend stabil. Damit wird das Wetter für die rund 21 Millionen Mieterhaushalte zum entscheidenden Faktor für die Energiekosten. Während der vergangene Winter verhältnismäßig warm war, war es im Jahr zuvor bitterkalt, so dass die Heizungen teilweise bis Mai liefen. Die Kombination aus verhältnismäßig hohen Vorauszahlungen und niedrigem Verbrauch dürfte in diesem Jahr viele Mieter auf Erstattungen hoffen lassen. Für die Zukunft ist dies aber keine Garantie. Risiken auf den Energiemärkten gibt es vor allem angesichts der Krisenherde Irak und Ukraine.

Die Kosten für den Schornsteinfeger schlagen monatlich mit 0,03 Euro pro Quadratmeter zu Buche.
Die Kosten für den Schornsteinfeger schlagen monatlich mit 0,03 Euro pro Quadratmeter zu Buche.
dpa Lizenz
Im Abrechnungsjahr 2012 summieren sich alle Betriebskosten auf 3,19 Euro pro Quadratmeter im Monat.
Im Abrechnungsjahr 2012 summieren sich alle Betriebskosten auf 3,19 Euro pro Quadratmeter im Monat.
dpa Lizenz