Festliche Stimmungsmacher Festliche Stimmungsmacher: Mit Kerzen Winterabende aufhellen

Hamburg/dpa. - Am Weihnachtsbaum sind sie selbstverständlich, aber auch dem festlich gedeckten Tisch würde ohne Kerzen etwas fehlen: Besonders stilvoll wirken sie in klassischen Leuchtern mit mehreren Armen. Alternativ dazu wird zunehmend mit Duftkerzen und Teelichthaltern dekoriert. «Kerzen und Leuchter sind absolut wichtig», sagt Eva Barth-Gillhaus vom Bundesverband für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur in Köln.
Gerade in der Weihnachtszeit gehörten stimmungsvolle Lichtobjekte einfach dazu - das gelte umso mehr in einer Zeit, in der Romantik und alte Werte wiederentdeckt würden, so Barth-Gillhaus. Zu den Klassikern zählen größere Kerzenständer aus Porzellan, Kristall oder Metall, mal in verschnörkelter, mal in puristischer Optik. Orientalisch angehaucht gibt sich beispielsweise die Kristall-Leuchterserie «Mille Nuits» der Firma Baccarat aus Frankreich: Zusätzlicher Schmuck sind neben dem Schliff und den schwungvollen Formen an den Armen hängende Kristalltropfen.
Die Formensprache des Jugendstils greift der versilberte Leuchter «Art Déco» des französischen Herstellers Christofle auf, bei dem sich die beiden Arme auf halber Höhe miteinander verschränken. Königlich Anmutendes verbirgt sich hinter der schlichten Bezeichnung «Leuchter Nummer 972»: Einst zierte der üppig dekorierte Kerzenhalter der Porzellanmanufaktur Nymphenburg in München die Tafeln des Hochadels. Heute verleiht er auch den Tischen Nicht-Blaublütiger einen edlen Charakter - vorausgesetzt, sie bringen das nötige Kleingeld für das nach Originalvorlagen aus dem Rokoko gefertigte Kunstwerk mit.
Von den verspielten Formen dieser Zeit ließ sich auch der Designer Ted Muehling aus New York inspirieren: Durch den Wind angegriffene und verkümmerte Zedernbäume sieht er als «Rokoko der Natur». Muehling suchte sich einige besondere Exemplare heraus und bildete diese für die Porzellanmanufaktur Nymphenburg in verkleinerter Form als Kerzenständer nach. Ebenfalls der Natur entlehnt scheinen die Kristallleuchter der Serie «Illuminate» des Herstellers Nachtmann aus Neustadt an der Waldnaab (Bayern). Wie die Äste eines Baumes recken sich die Arme der Leuchter nach oben - wahlweise mit Platz für zwei, drei oder vier Kerzen.
Sind die ausladenden Leuchter zu groß für den Tisch, können beispielsweise mit Teelichtern kleinere Akzente gesetzt werden. An Eisskulpturen sollen etwa die Teelichthalter aus der Serie «NewWave» des Herstellers Villeroy & Boch aus Mettlach (Saarland) erinnern. Aus transparentem, rotem, blauem oder grünem Glas gefertigt, lassen sich aus den einzelnen Haltern «Lichtlandschaften» puzzlen. Die Namen zweier farbenfroher Teelichthalter von Nachtmann sprechen für sich: «Organic» und «Glowball», glühende Kugel.
Eine ganz andere Stilrichtung schlagen die «Lighting Candles» ein: Hier dienen aus Keramik nachgebildete und bunt bemalte Rosen-, Tulpen- und Hibiskusblüten als Halter für die Teelichter. «Solche Romantikthemen sind sehr wichtig», sagt Elke Fischer von Villeroy & Boch. Etwas Romantik muss sein - das gilt auch bei den speziell für die Weihnachtszeit gedachten Leuchtern. In verschiedenen Goldtönen schimmert zum Beispiel das Tischlicht aus der Serie «Arcadia», dessen Design vom Atelier Versace für das Unternehmen Rosenthal in Selb (Bayern) entworfen wurde.
Für die Kollektion «Andy's Merry Christmas» wurde dagegen Romantik mit knalliger Pop-Art gepaart: Buntes Zuckerzeug, kleine Weihnachtsstiefel oder pausbäckige Engel zieren die verschiedenen Porzellanartikel, darunter auch quadratische Kerzenhalter. «Mit den einzelnen Kerzenständern kann wie bei einem Puzzle gespielt werden», erklärt Corinna Kowalewsky von der Rosenthal-Pressevertretung. Je nachdem, welche Würfel zusammengeschoben werden, ergibt sich immer wieder ein neues Gesamtmotiv.
Eine wachsende Zahl von Kerzen erfreut aber nicht nur das Auge, sondern auch die Nase. Diese Duftkerzen werden häufig von edel gestalteten Gläsern umschlossen - so zum Beispiel die Tischlichter aus der «Easy»-Kollektion des Herstellers Hutschenreuther aus Selb. Für angenehme Stimmung sollen unter anderem die Aromen «Coffee», «Toffee» und «Schoko» sorgen.
Aus Bienenwachs handgefertigt und mit Duftölen getränkt sind die «Scented Candles» des US-amerikanischen Herstellers Kiehl's, die es in einer Grapefruit-, einer Koriander- und einer eigenen Herren-Variante gibt. Ähnlich sind die Aromavarianten bei den Duftlichtern von Christofle gestaltet, bei denen nicht nur die Verzierungen am Glas, sondern auch Boden und Deckel versilbert sind.
Doch es muss nicht immer gleich die Luxusvariante sein, oft lässt sich schon mit wenig Aufwand Stimmung erzeugen: «Die Deutschen sind beim Thema Dekoration mittlerweile sehr kreativ», so die Beobachtung von Eva Barth-Gillhaus. Häufig werde dafür einfach im Geschirrschrank gestöbert. «Ganz oft stehen Kerzen in diesem Jahr auf Tellern - zum Beispiel auf kleinen Espressountertassen - oder schwimmen in Schalen», so die Fachfrau. Schönes Licht spendeten aber auch in Trinkgläsern platzierte Stumpenkerzen.