Feste Feste: Karpfen als Weihnachts- oder Silvesterschmaus

Potsdam/Peitz/dpa. - Der größte Teil der Ernte werde in Brandenburgund Berlin vermarktet. Meist wird der Karpfen blau gedünstet, mitgoldglänzender Butter übergossen und mit schaumig-scharfemMeerrettich serviert. Die Mark Brandenburg hält 660 Teiche mit 4300Hektar Fläche.
Da der Karpfen ein wärmeliebendes Tier ist, wurden wegen des teilszu kühlen Sommers zunächst niedrigere Erträge als im Vorjahrbefürchtet. Doch der milde Herbst bescherte den Fischern mit mehr als1000 Tonnen doch noch eine gute Ernte. Drei Viertel davon werdenallein über Weihnachten und Silvester verzehrt. Der Preis seigegenüber dem Vorjahr stabil geblieben. Das Kilo koste rund fünfEuro.
Allein um das Fischerstädtchen Peitz (Spree-Neiße) erstreckt sichmit rund 1000 Hektar eines der größten Teichgebiete Europas. DieHandelsmarke «Peitzer Edelfisch» habe sich weit über dieLandesgrenzen hinaus einen Namen gemacht, hieß es. In diesem Jahrholten die Peitzer Fischer 700 Tonnen Karpfen aus den Teichen. «Inunseren Netzen hatten wir besonders viele Dreipfünder, die sich durchfestes Fleisch und einen guten Muskelansatz auszeichnen», sagteWilfried Donath, Geschäftsführer der Peitzer Edelfisch GmbH.
Die Peitzer Schuppentiere werden seit Freitag wieder auf der sogenannten Karpfenstraße zwischen Königs Wusterhausen südlich vonBerlin und dem sächsischen Hoyerswerda vermarktet. Gourmets könnendie Karpfen dort auch noch Heiligabend und am Silvestertag an 16Ständen kaufen. «Wir wollen bis Silvester noch etwa 60 Tonnenverkaufen, und 40 Tonnen heben wir uns für Januar und Februar auf»,kündigte Donath an.
Karpfen werden drei bis vier Jahre lang herangezogen und bringendann 1 bis 2 Kilogramm, im Durchschnitt 1,8 Kilogramm festes, weißesFleisch mit reinem Geschmack auf die Waage. Früher konnten nochlebende Tiere erworben werden, doch aus Tierschutzgründen dürfenjetzt nur noch getötete Tiere verkauft werden.