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Fenstertausch im Altbau Fenstertausch im Altbau: Energie sparen und Fassade verschönern

Von Stephanie Hoenig 07.04.2004, 20:44

Hamburg/dpa. - "Bauherren sollten aber nicht allein den Wärmeschutz im Blick haben", sagt der Architekt Holger Reiners aus Hamburg. Wichtig sei eine möglichst genaue Rekonstruktion des Originalfensters, um das ursprüngliche Fassadenbild zu erhalten. "Ein Haus, das energetisch dem neuesten Stand der Technik entspricht, aber seinen ursprünglichen architektonischen Charakter eingebüßt hat, verliert an Wert."

"Fensterrahmen können aus Holz, Aluminium und Kunststoff nach Maß gefertigt werden", sagt Peter Wilms-Posen von der Tischler-Innung in Berlin. Ebenfalls angeboten werden kombinierte Holz-Aluminium-Fenster. Deren Rahmen verbinden die gute Wärmedämmung von Holz mit der Witterungsbeständigkeit von Aluminium. Die Holzprofile werden durch den Aluminiummantel sicher geschützt. Wichtige Kriterien bei der Materialwahl sind die Kosten und die spätere Pflege. "Kunststofffenster sind preiswerter als Fenster aus Aluminium oder Holzfenster", sagt Wilms-Posen. Sie müssen nicht gestrichen werden, vergrauen aber durch Luftverschmutzung. Besonders geeignet seien sie auf Grund des geringen Pflegeaufwandes für die Sanierung von Mietwohnungen. Holzfenster verlangten regelmäßigen Schutzanstrich.

Die Verglasung mit modernen Gläsern kann zu einem Problem werden, wenn ein Fassadenbild mit filigranen Rahmenkonstruktionen erhalten bleiben soll. "Diese Vorgabe ist bei zierlichen Profilen wie Jugendstil-Fenstern nicht einfach zu verwirklichen", sagt Rainer Walk vom Glashersteller Interpane aus Lauenförde (Niedersachsen). Denn Isolierglas sei zwei bis zweieinhalb Mal so schwer wie Einfachverglasung. Eine annähernd originalgetreue Nachbildung sei noch am ehesten mit individuell gearbeiteten Holzrahmen machbar.

"Besitzer denkmalgeschützter Häuser sollten sich immer zuerst an die Untere Denkmalschutzbehörde wenden", rät Ursula Schirmer von der Stiftung Denkmalschutz in Bonn. Mit der örtlichen Behörde werde dann ein Konzept erarbeitet, das sowohl dem Denkmalschutz als auch der Sanierung gerecht wird. Die frühzeitige Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde verhindere nicht nur späteren Ärger, sondern habe auch finanzielle Vorteile. Neben Fördermitteln gebe es vom Denkmalschutzamt auch eine Bescheinigung für das Finanzamt, mit der die Sanierungsmaßnahmen steuerlich abschreibbar sind.