Ostnamen im Wandel Beliebte DDR-Vornamen: Diese Namen prägten eine ganze Generation im Osten
Vornamen verändern sich und spiegeln gesellschaftliche Realitäten wider. Das zeigt die Geschichte der DDR besonders deutlich. Trotz Mauer und Grenzen wollten Eltern moderne und westliche Namen vergeben. Welche Namen besonders beliebt waren.

Magdeburg/Halle (Saale). - Die typischen Vornamen in der DDR waren viel mehr als nur eine Modeerscheinung. Vielmehr spiegelten sie die gesellschaftlichen Sehnsüchte und internationale Einflüsse wider.
Zwar gab es seinerzeit auch Trends, Comics, Stars oder Fernsehsendungen, die die Wahl der Eltern beeinflussten. Aber: Zu bestimmten Zeiten sollten die Namen auch besonders modern, weltoffen oder westlich klingen.
In den 50er und 60er Jahren waren beispielsweise Heike und Ulrike beliebte Namen für neugeborene Mädchen, in den 70er Jahren wurden Yvonne und Nicole zum Trend.
- Anke
- Doreen
- Mandy
- Kerstin
- Nancy
- Ulrike
- Ines
- Cindy
- Yvonne
- Michaela
Diese Mädchen-Namen waren in der DDR beliebt:
Jungen, die in den 60er oder 70er Jahren geboren wurden, heißen bis heute oft Heiko, René oder auch Uwe. Etwas später, in den 70er und 80er Jahren, wurden dann Ronny und Enrico gern gewählt. Und auch Sven, Steffen und Jens sind typische Namen aus der DDR-Zeit.
- René
- Jörg
- Andreas
- Holger
- Sven
- Jens
- Ronny
- Uwe
- Torsten
- Steffen
Diese Jungs-Namen waren in der DDR beliebt:
Westliche Namen, trotz Mauer: So beeinflusste das Fernsehen den Osten
Generell zeigt sich: Ab den 70ern veränderten sich die Namensvorlieben in Ost und West deutlich. Während in Westdeutschland Urlaubsreisen nach Italien oder Spanien zum Standard wurden, schlug sich diese neue Weltoffenheit auch in den Namen nieder. 1975 gehörten zum Beispiel Nicole oder Marco zu den beliebtesten Vornamen im Westen.
Lesen Sie auch: Der Stasi-Spitzel, den es nie gab
Auch in der DDR wollten viele Eltern ihren Kindern moderne oder westliche klingende Namen geben, oft inspiriert vom Westfernsehen. So tauchen nach und nach Namen wie Mandy, Cindy oder Nancy immer häufiger in Ostdeutschland auf, wie der MDR schreibt.
Comics, Serien und Star: auch das „Mosaik“ prägte die Namenswahl in der DDR
Ein echter Namensschatz für die Forschung sind Briefe aus alten DDR-Zeiten, in denen Eltern ihre Namenswahl erklärten. Oft spielten Comics eine große Rolle, vor allem das bekannte „Mosaik“ mit den Digedags.
Auch interessant: Absturz eines Flugzeuges, Grubenunglück und Chemieunfall – Alles durch die Stasi in der DDR vertuscht
Auch Bücher, internationale Künstler, Sportler und vor allem West-Serien wie „Dallas“ beeinflussten die Namenswahl. So gab es mit der US-Serie über Menschen in der texanischen Hauptstadt plötzlich vereinzelt kleine Bobbys oder Pamelas auf den Ost-Spielplätzen.
Die beliebtesten DDR-Vornamen zeigen, wie Sehnsucht und Popkultur das Leben in der DDR prägten. Und viele dieser Namen hört man heute noch – ein kleines Stück Geschichte in jedem Ausweis.